Ja, das ist aufrichtiges und vorbildliches Gedenken. Hauptakteure waren heute, Mittwoch, um 11 Uhr in der Inneren Münchner Straße 12 vier Schülerinnen der 10. Klasse der Ursulinen-Realschule. Fünf weitere Stolpersteine gegen das Vergessen verlegte vor gut 70 Zeitzeugen, Besuchern, jetzt zum dritten Mal in Landshut Gunter Demnig (67) aus Köln
Die Schülerinnen der Realschule bereiteten die Aktion mit ihrer jungen Sozialkundelehrerin Nicole Rath vor. Die Mädchen schilderten das Leben der fünfköpfigen jüdischen Familie Wittmann in Landshut. Gertrud Witmann besuchete damals die sogenannte Höhere Töchterschule der Ursulinen.
Stadträtin Maria Haucke (SPD), im Bild links neben Stadtarchivar Gerhard Tausche, sprach für Oberbürgermeister Hans Rampf ein Grußwort. Sie erinnerte daran, dass das menschenverachtende Gedankengut der Nazis noch hier und dort lebendig sei. Eine Realschülerin ermahnte denn auch in einem Kurzvortrag zur Solidarit, zur Nächstenliebe und zum Nichtvergessen was damals in Nazi-Deutschland an unfassbarem Unrecht geschehen ist.
Die Musiklehrer der Realschule, Alexander Hillmayer und "Mitch" Petri umrahmten musikalisch den Gedenkakt sehr persönlich und sehr engagiert mit populärer jüdischer Musik. Der Elternbeirat der Ursulinenschule war vertreten, auch Direktorin Angela Schleibinger und die Klosterschwester Claudia Hattenkofer. Stadtarchivar Gerhard Tausche war mit dabei und der Historiker Dr. Mario Tamme. Von den 44 Stadträten waren neben Maria Haucke auch Hedwig Borgmann und Hermann Metzger (Die Grünen), Anke Humpeneder-Graf (CSU), Dr. Maria Fick und Hans-Peter Summer (beide LM) sowie Ex-MdL und Stadtrat Dietmar Franzke und Anja König (beide SPD) anwesend. Auch MdL Rosi Steinberger und der Vorsitzende des Vereins gegen das Vergessen, Konrad Haberberger, waren nebst mehreren Medienvertretern vor Ort.
Am Ende wurden Rosen von Teilnehmern um die fünf neuen goldenen "Stolpersteine gegen das Vergessen" gelegt. Eine knappe Stunde, ein sehr würdiger und sicher nachhaltiger Gedenkakt vor dem Gebäude (Cafe.Bistro) des Deimer-Tunnels, dort, wo jeden Donnerstag 22 Treppenstufen abwärts die "Landshuter Tafel" an immer mehr Bedürftige Lebensmittel kostenfrei verteilt. /hs .