Landshut. Am Sonntag, 14. Oktober, schaut der Rest von Bayern, inclusive München, wieder einmal nach Landshut, wo die "Abstimmung über den "Rampfra- pid" - siehe "Süddeutsche" vom Freitag (12.10.) - ebenso über die Bühne geht wie auch die Abstimmung über das Zig- Millionen-Projekt Westtangete. Die "SZ" widmete in der Freitagausgabe den bei- den Bürgerentscheiden die komplette Aufmacherseite im Bayenteil.
Schon am Dienstag (9.10.) berichtete die Münchner Abendzeitung über den "Streit" in Landshut: "Für die einen wäre der Lift zur Burg eine Verschandelung. Die anderen hoffen, dass er sich zum Tourismus-Magneten entwickelt."
Beide Projekte verbinden sowohl die "AZ" als auch die "SZ" intensiv mit dem Namen von Oberbürgermeister Hans Rampf, der schon vor seiner ersten OB-Kandidatur 2003 den Burgaufzug eine "Attrak- tion" gepiresen habe, die den Tourismus beflügeln soll. Er, Rampf, habe nirgendwo er- lebt, "dass andere Städte durch einen Burgaufzug "ihre Identität verloren hätten".
Dem widerspricht die Frak- tionschefin der Grünen, Sigi Hagl, in der gleichen "SZ"-Ausgabe vehement: "Ein Aufzug beeinträchtigt das historische Stadtbild massiv, weder Tourismus noch Transport würden davon profitieren, sondern lediglich das Prestige Einzelner." Die Grünen waren es ja auch, die im letzten Kommunalwahlkampf den Begriff "Rampfrapid" mit einer entsprechenden Karikatur eingebracht haben. Sigi Hagl hält natürlich auch den Bau der Westtangente für "völlig unsinning" und unbezahlbar angesichts des Landshuter Schuldenbergs. "Landshuts Verschuldung liegt fast 100 Prozent über dem Landesdurchschnitt" rechnet die "SZ" in ihrem Freitagartikel vor und beruft sich dabei auf die Regierung von Niederbayern. Die tatsächlichen Schulden der Stadt würden dabei mit 130 bis zu 280 Millionen Euro angegeben "je nach Darstellungsweise".
Heute, Samstag, war an den Infoständen der Bürgerinitiative "Schützt den Burgberg" und der ebenso rührigen und kreativen Bürgerinitiative gegen die Westtangente vor dem Rathaus von 10 bis 16 Uhr noch einmal richtiger Hochbetrieb. Auch Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner war erneut vor Ort und verteilte fleißig Infomaterial. /hs