Die aktuelle Diskussion um den Wohnungsmarkt in der Landshuter Innenstadt zeigt, dass die Mehrheit aller Landshuter neu gebaute Wohnungen in der Innenstadt nicht mehr bezahlen kann, und zwar weder als Käufer noch als Mieter. Dazu kommt ein weiterer Missstand. Alles, was seit Jahren in der Innenstadt gebaut wurde und derzeit gebaut wird, ist seiner ganzen Anlage nach für Familien mit Kindern nicht geeignet.
Das beginnt bereits damit, dass Bauträger keine Abstellmöglichkeiten für Kinderwagen vorsehen, weil das keinen Profit bringt. Tatsächlich wohnen denn auch in all diesen neugebauten Wohnanlagen keine Kinder.
Wenn diese Entwicklung in der bisherigen Weise weitergeht, führt es auf Dauer zur Ausgrenzung bereits der Normalverdiener aus dem Innenstadtbereich, der zudem noch zur kinderfreien Zone zu werden droht. Das kann niemand wünschen. Die Grüne Fraktion fordert daher, dass die Stadt wenigstens ihre meist nur geringen Möglichkeiten konsequent ausschöpft, um diesen Trend zu ändern. Das muss insbesondere dann gelten, wenn die Stadt ausnahmsweise dem Bauherrn konkrete Vorgaben machen kann, weil sie selber Grundstücksverkäufer ist. „Was etwa in der Königsfeldergasse versäumt wurde, darf sich bei den Tennisplätzen in der Freyung – falls diese für eine Wohnbebauung verkauft werden sollten – keinesfalls wiederholen", so Fraktionsvorsitzende Sigi Hagl. Bereits im Sommer 2011 und im Sommer des laufenden Jahres haben die Grünen Anträge gestellt, in denen für alle diese Fälle Schaffung von familiengerechten Wohnungen und eine Quote von 20 % für sozialen Wohnungsbau gefordert wird.
Wenn sich dafür keine Bauherren finden sollten, erweist sich erneut und mit größter Dringlichkeit die Schaffung einer städtischen Wohnungsgesellschaft als unabwendbar. Diese wird neben den Grünen auch von anderen Fraktionen seit längerer Zeit gefordert.