Foto: Um 1910 erbaut, erdgeschossiger Mansarddachbau mit Schopfwalm und Zwerchgiebel in der Kolpingstraße 484 d.
Landshut – gw (12.07.18) Nahe der Freyung gab es einmal einen städtischen Tennisplatz. Als das Interesse der Rathausmitarbeiter dort den gelben Ball übers Netz zu schlagen, immer geringer wurde, verschwanden die roten Spielflächen zu Gunsten von Parkplätzen. Einzig das denkmalgeschützte, nun leerstehende, ehemalige Vereinsheim zeugt noch von den sportlichen Aktivitäten. Ein Ort, der sich sehr gut für einen Kindergarten des ZAK e.V. eignet. ZAK heißt: "Zentrum für Arbeit und Kultur", "Zukunft für alle Kinder"
ZAK hatte an dem Gebäude bereits Interesse, wollte die Sanierungskosten in Höhe von 400.000 Euro aus eigener Hand stemmen, was aber Ende 2017 an einer ungesicherten Finanzierung scheiterte. Nun sieht die Lage wieder anders aus, da sich die Spendenorganisation „Sternstunden“ an den Kosten beteiligen möchte. Das würde die Stadt entlasten, selbst aktiv zu werden.
Doch das Vorhaben von ZAK und Sternstunden ist an Bedingungen geknüpft: Sie möchten das Gebäude 15 Jahre lang unentgeltlich mit einer Option auf weitere zehn Jahre nutzen. Falls ihnen das Gebäude keine 25 Jahre zur Verfügung steht, müsse die Stadt an Sternstunden Rückzahlungen für die Renovierungsarbeiten leisten.
Sitzungsleiter Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner, eröffnete die Diskussion im Verwaltungssenat mit der Frage, warum die Stadt das alte Tennisheim nicht selbst sanieren soll, um es dann an ZAK zu vermieten. Robert Gewies (SPD) bejahte die künftige Nutzung zur Kinderbetreuung und nannte es gleichzeitig positiv, wenn ZAK und Sternstunden die Sanierung aus eigener Hand stemmen. Auch Gabi Sultanow (CSU) befand dies und die Option auf plus zehn Jahre positiv.
Raziye Sarioglu (Grüne) befand es dagegen städtebaulich für besser, wenn die Stadt selbst saniert und den aktiven Part einnimmt. Die beigeladene Nikola-Quartiersmanagerin Evi Schöfthaler begrüßte dagegen die ZAK- und Sternstundeninitiative. Sie werden letztendlich die Stadt unterstützen, wenn sie das Haus sanieren.
Unterm Strich gab es im Verwaltungssenat ein klares „Ja“ zur Sanierung des Tennisheims durch ZAK und Sternstunden. Bei der Verlängerungsoption um zehn Jahre, fanden die Stadträte den Tenor, dass dies dann eine spätere Stadtratsgeneration entscheiden soll.
Die Renovierung des denkmalgeschützten erdgeschossiger Mansarddachbau mit Schopfwalm und Zwerchgiebel aus der Zeit um 1910 wird möglich, da Sternstunden seine zugesagte Fördersumme um 100.000 Euro auf 300.000 Euro erhöhte.