Landshut – pm (06.03.2019) „Seit 1911 gibt es den internationalen Frauentag. Und trotz vieler Lippenbekenntnisse sind wir von einer echten Gleichberechtigung noch meilenweit entfernt.“, stellt Karlheinz Unfried, der Sprecher von ver.di in Landshut fest. Deshalb fordert ver.di zum Internationalen Frauentag gemeinsam mit allen DGB-Gewerkschaften endlich verbindliche europäische Regelungen zur Gleichstellung.
Es geht dabei nach wie vor um gleichen Lohn für gleich(wertig)e Arbeit, um gleiche Chancen im Arbeitsleben und eine bessere Balance zwischen Beruf und Familie, unabhängig vom gelebten Familienmodell. Für die Gewerkschaftler in Landshut ist es ein Unding, dass es immer noch deutlich zu wenige Frauen in Führungspositionen und auf allen Führungsebenen in Wirtschaft und Politik gibt. Es fehlen nach wie vor qualitativ hochwertige Angebote zur Kinderbetreuung und Pflege sowie gerechte soziale Sicherungssysteme, faire Steuersysteme und faire Chancen, die eigene Existenz zu sichern und ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Die Gleichstellung von Frauen und Männern gehört von Anfang an zu den Grundwerten der Europäischen Union. Sie hat maßgeblich dazu beigetragen, dass in den Mitgliedstaaten die Benachteiligung von Frauen abgebaut, ihre Gesundheit geschützt und ihr Recht auf Selbstbestimmung gestärkt wird. Europa ist ein Motor der Gleichstellungspolitik und ein Bollwerk gegen den Antifeminismus der Rechtspopulisten. Der Aufstieg rechtspopulistischer und nationalistischer Kräfte stellt die EU vor existenzielle Herausforderungen: Wo demokratische Errungenschaften geschliffen werden, stehen auch sicher geglaubte Frauenrechte wieder in Frage. Deshalb ist es jetzt wichtig, unsere europäischen Grundwerte zu verteidigen! „Gleichstellung ist nicht nur eine Frage der sozialen und wirtschaftlichen Verantwortung. Sie ist vor allem eine Frage der Gerechtigkeit! Deshalb brauchen ein soziales und gerechtes Europa!“
Die Mitglieder des ver.di-Ortsvereins Landshut machen darum angesichts der bevorstehenden Europawahlen mobil. „Wählen gehen ist in unseren Augen nicht nur ein Recht, sondern eine demokratische Pflicht!“, sind sich die Verdianer*innen einig. „Wir haben eine echte Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht, doch Europa hat hierfür bereits unverzichtbare Impulse geliefert, die wir keinesfalls wieder aufgeben dürfen.“, so der Vorsitzende Karlheinz Unfried. „Wir wollen ein politisch vereintes, demokratisches, wirtschaftlich starkes und sozial gerechtes Europa. Für eine gute und gerechte Zukunft für Frauen und Männer!