Jutta Widmann (links) hätte sich auf ihre konkrete Frage konkrete Antworten erhofft. Fotos: W. Götz
Landshut - gw (11.05.2019) Eigentlich ging es darum, Planungsaufträge für die Generalsanierung und Erweiterung des Stadttheaters zu geben. Doch Jutta Widmann (FW) wollte hartnäckig wissen, „welche Kosten verursacht das Theater zukünftig jährlich?“ Diese Frage blieb unbeantwortet, denn das könne man erst sagen, wenn erste Planungsaufträge (rund 360.000 Euro) vergeben und ausgearbeitet sind.
Oberbürgermeister Alexander Putz erläuterte, dass jetzt Planungsleistungen der Stufe 1 vergeben werden. Die von Jutta Widmann geforderten Zahlen, lassen sich erst in Stufe 3 beantworten. Er warnte davor, „das Vorhaben jetzt zu stoppen“, nachdem die Sanierung der Neubau und die Grundstückskäufe längst beschlossen sind.
Stadtrat Bernd Friedrich bleibt skeptisch, ob das Stadttheater zu den städtischen Finanzen passt.
Auch Bernd Friedrich (BfL) hakte im Sinne von Jutta Widmann nach. Er merkte an, dass sich „durch die monumentale Vergrößerung des Projejts“ schon jetzt Kosten von mindestens 56 Millionen Euro angehäuft haben, plus 4,3 Millionen für den Grund der sogenannten Zisler-Villa. Friedrich kündigte an, die zu beschließenden Planungen mit Blick auf die städtischen Finanzen nicht mittragen zu wollen. Ins gleiche Horn stieß auch Dr. Dagmar Kaindl (CSU), die mehr über die jährlichen Folge- und Unterhaltskosten wissen wollte.
Interessiert sich ebenfalls für die Folgekosten des Stadttheaters: Dr. Dagmar Kaindl
„Ich hoffe auf ein attraktives Theater, das auch Einnahmen generiert“, entgegnete Stefan Gruber (Grüne) und zog die Stadt Heidelberg als Beispiel heran. Nachdem die Qualität des dortigen Theaters gesteigert wurde, stieg die Auslastung auf 80 Prozent. Daher macht es für ihn keinen Sinn, den Landshuter Neubau in Frage zu stellen.
„Wenn ich einem solchen Projekt zustimme, frage ich zunächst nach den Folgekosten für Hausmeister, Aufzüge, Heizung etc...“, unterstrich Jutta Widmann ihre Einstellung. Maria Haucke konterte: „Wo waren diese Fragen, als es um die Sanierung des Eisstadions ging, da hat es keinen Menschen interessiert. Sich so gegen das Theater zu stellen, halte ich für ziemlich platt!“ „Sollte das Landshuter Theater nicht realisiert werden, wird auch das Süd-Ostbayerische Städtetheater in Straubing und Passau gefährdet“, warnte Manfred Hölzlein (CSU).
Für Manfred Hölzlein gibt es keine Alternative zu den Theaterplänen der Stadt.
Darauf stellte Bernd Friedrich klar: „Ich bin nicht gegen das Theater, aber nicht zum derzeitigen Zeitpunkt.“ Ludwig Graf (FW) wollte die Kritik an seiner Stadtratskollegin Jutta Widmann nicht gelten lassen: „Ich halte es nicht richtig, meine Kollegin, als Theatergegnerin zu bezeichnen“ und erinnerte, dass Sie sich als Abgeordnete im Landtag für einen 80prozentigen Zuschuss durch das Land Bayern eingesetzt hat.
OB Putz fasste nochmals zusammen um was es geht, nämlich um die Leistungsphasen 1 und 2. „Wir brauchen diese Planungen, um die weiteren Kostenentwicklungen genauer zu wissen.“ Auch Lothar Reichwein (CSU) sah das so: „Wir können jetzt nicht die Handbremse einlegen, um die Kosten zu ermitteln.“
Erklärte aus seiner Erfahrung als Bauingenieur worum es bei den Planungsvergaben geht: OB Alexander Putz
Seitens der städtischen Planungen im Baureferat, würdigte Hans Zistl-Schlingmann die jetzigen Entscheidungen in Sachen Sanierung, Neubau und Grundstückskauf als richtig und versprach alle detaillierten Zahlen vorzulegen, sobald diese ermittelt sind.
Bis auf Jutta Widmann stimmte das Stadtratsplenum für die Vergabe der Planungsleistungen, die Bau- und Raumakustik,technische Gebäudeausrüstung (Elektro, Heizung und Bühnentechnik), sowie die Tragwerksplanung umfassen.