Helmut Radlmeier (l.) und der Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Landshut, Constantin Sadgorski.
Landshut - pm (27.08.2019) Ob Hoch- oder Grundwasser, ob Isar oder Vils: Das Wasserwirtschaftsamt Landshut ist in der ganzen Region Landshut im Einsatz. Welche Projekte derzeit das Amt besonders beschäftigen, erfuhr Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier (CSU) beim Gespräch mit dem neuen Leiter, Constantin Sadgorski.
Seit Jahresbeginn ist Constantin Sadgorski neuer Leiter des Wasserwirtschaftsamtes Landshut. Zuvor war er im Umweltministerium sowie an der Regierung von Niederbayern tätig.
Die Region Landshut kennt der gebürtige Münchner also schon bestens. Das wurde auch im Gespräch klar: Von Altdorf bis Velden stellte Sadgorski die aktuellen Projekte seines Amtes vor. So wird entlang der Pfettrach der Hochwasserschutz weiter verbessert. Ältere Bauabschnitte sind bereits abgeschlossen, die Planungen für einen weiteren Abschnitt werden vorangetrieben. Gearbeitet wird bald am Münchnerauer Deich. Für die Sanierung beginnen schon in den nächsten Wochen erste Gehölzarbeiten. Die eigentlichen Tiefbauarbeiten werden dann im nächsten Jahr angepackt. Beim Bruckberger Deich ist man schon weiter: Dort startet demnächst der letzte Bauabschnitt, der die umfassende Sanierung des Damms abschließt.
Mitterwöhr im Blick
Auch die Situation in Mitterwöhr kam zur Sprache. Nicht zuletzt aufgrund der Erlebnisse während des Hochwassers 2013 seien die Bewohner des Stadtteils besorgt. Deshalb werde zum Beispiel die Ausbaggerung der Großen Isar immer wieder gefordert, erläuterte Radlmeier, der seit langem mit der Interessengemeinschaft Mitterwöhr in Kontakt steht. Die Große Isar, speziell deren Sohle habe man ihm Blick, sicherte Sadgorski zu. Im kommenden Frühjahr würde das Wasserwirtschaftsamt eine neue Vermessung der Sohlhöhe in Angriff nehmen. „Wir haben aber auch das Gesamtsystem im Auge“, so der Leiter des Amtes. Sollte sich bei den regelmäßigen Isar-Vermessungen größere Veränderungen abzeichnen, werde man entsprechend reagieren.
Isar-Monitor kommt
Dank eines Stadtratsantrages von Helmut Radlmeier und Rudolf Schnur kann man sich künftig selbst über Wasserstand und -temperatur informieren: Am Pegelhäuschen oberhalb der Eisenbahnbrücke wird ein entsprechender Monitor nicht nur Badewillige auf dem Laufenden halten. Mit der Umsetzung sei man fast fertig, berichtete Sadgorski.
Radlmeier interessierte sich auch für die Grundwasserstände in der Region. Denn erst vor einigen Tagen hatte die Regierung von Niederbayern gemeldet, dass die Grundwasserstände im Bezirk „extrem niedrig“ seien. „Schon seit 2003 haben wir eher trockene Jahre in Niederbayern“, führte Sadgorski aus. Seitdem fielen die Grundwasserstände. Mit Blick auf die lange Dauer sei dieser Trend besorgniserregend. „Das ist aber kein tagesaktuelles Problem. Kein Brunnen in der Region ist bisher ausgetrocknet“, gab Sadgorski Entwarnung.
Wünschenswert seien dennoch langanhaltende, dafür leichte Regen. Starkregen könne der trockene Boden nicht aufnehmen, dadurch steige vielmehr die Gefahr von Hochwassern. Gerade die Stadt Landshut habe bei Hochwasser aber einen großen Vorteil: Die Flutmulde. „Die Einrichtung der Flutmulde war eine Maßnahme mit großem Weitblick“, erinnerte Radlmeier. „Ohne die Flutmulde hätten wir in Landshut ein riesiges Problem“, bestätigte Sadgorski.