Landshut - pm (09.09.2019) Die Probleme mit den “Gelben Säcken” sind allseits bekannt: oft zerreißen diese schon beim Abrollen, sie sind so dünn, dass viele BürgerInnen diese doppelt und dreifach ineinander stecken, an stürmischen Abholtagen fliegen sie in den Straßen herum, Tiere machen diese kaputt und der Plastikmüll liegt verstreut in der Stadt und einige kennen bestimmt auch das Aufbewahrungsproblem über drei Wochen bis zur nächsten Abholung und die damit verbundene Geruchsbelästigung. Damit soll bald Schluss sein, geht es nach der Landshuter SPD.
“Seit dem 1. Januar gilt auf Bundesebene ein neues Verpackungsgesetz, die Kommunen haben nun mehr Mitbestimmungs- und Gestaltungsspielraum bei der Müllentsorgung. Diesen Spielraum sollten wir nutzen.”, fordert Fraktionsvorsitzende Anja König.
Mit der Einführung der gelben Wertstofftonne wäre die Abfalltrennung noch leichter und die Sammlung komfortabler und sauberer. Zusätzlich zu den Kunststoff-, Metall- und Verbundverpackungen, die derzeit im "Gelben Sack" gesammelt werden, können über die Wertstofftonne weitere Gegenstände aus Kunststoff und Metall entsorgt werden, z.B. der defekte Eimer oder die alte Metallschüssel, denn in solche Wertstofftonnen kommen alle Teile aus
Kunststoff und Metall. “Diese Regelung ist aus Sicht der stofflichen und energetischen Verwertung sinnvoll und ein weiterer wichtiger Schritt, den Ressourcenschutz und die nachhaltige Kreislaufwirtschaft auszubauen. Die gelben Säcke sind selbst Plastikmüll, der vermieden werden kann.
“Verbraucht jeder Haushalt in Landshut 3drei Rollen im Durchschnitt pro Jahr, dann reden wir hier schon von ca. 36 Tonnen. Wir denken, dass der Verbrauch aber höher liegt und deshalb wollen wir auch die konkreten Zahlen auf dem Tisch haben.”, ergänzt Stadtrat Gerd Steinberger.
Stadträtin und OB-Kandidatin Patricia Steinberger weist darauf hin, dass nach dem neusten Gesetzentwurf aus dem Umweltministerium Plastitktüten ab 2020 in den Supermärkten verboten werden sollen. In diesem Sinne wird es wohl auch bald für andere Plastikverpackungen Verbote geben. “Wir könnten hier mit gutem Beispiel wie auch schon andere Kommunen und Landkreise vorangehen.”
Die gestiegene Einwohnerzahl der vergangenen 10 Jahre wird auch einen drastischen Anstieg des Verbrauches an “gelben Säcken” mit sich gebracht haben, deshalb sollte dem Stadtrat und auch der Öffentlichkeit aufgezeigt werden wie viele Tonnen (eine Rolle wiegt 315 Gramm) an Plastikmüll hier verursacht werden, heißt es weiter im SPD-Antrag. “Wenn wir den Umweltschutz wirklich ernst nehmen, dann vermeiden wir künftig diesen Plastikmüll.”
Die Verwaltung soll dem Stadtrat umsetzbare Modelle aufgezeigen und den jährlichen Verbrauch (Gewicht) aus den vergangenen Jahren darlegen.