Landshut - pm (13.09.2019) Die Landshuter Stadtrats- Grünen nehmen die Schulwege in Landshut unter die Lupe. Am Mittwoch fand dazu in Achdorf vor der Grundschule Karl-Heiß ein Ortstermin statt, zu dem sich auch Vertreter der Schule und der Elternschaft einfanden. OB Kandidatin Sigi Hagl begrüßte die zahlreichen Teilnehmer/innen und stellte fest, dass die Sorge vieler Eltern über mangelnde Sicherheit auf den Schulwegen ihrer Kinder deutlich zunimmt.
Im Gegensatz dazu wird den Schulwegen unserer Kinder in der politischen Diskussion im Rathaus bisher eine zu geringe Rolle eingeräumt. Zwar gibt es einzelne Schulwegpläne für die Landshuter Grundschulen, die aber zum Teil völlig veraltet sind, eine Gesamtkonzeption fehle jedoch bisher völlig. Aktueller Anlass für den Ortstermin in Achdorf war u.a. die Tatsache, dass in mehreren Fällen kostenlose Bustickets für Schulkinder von der Verwaltung abgelehnt wurden, obwohl deren empfohlener Schulweg die nötige Entfernung habe, beschwerlich sei oder aber nicht sicher sei.
Die Ablehnung erfolgte zum Teil mit nicht nachvollziehbaren Begründungen. So mussten Eltern feststellen, dass Schulwege für ihr älteres Kind vor einigen Jahren als nicht sicher eingestuft und damit als unzumutbar galten, jetzt aber für das jüngere Kind zumutbar sein sollen, mit der Folge, dass jetzt kein kostenfreies Busticket gewährt wird. Und dies, obwohl der Verkehr nachweislich stark angestiegen ist.
Als unzumutbar empfanden es die betroffenen Eltern, dass den Schulkindern ein Schulweg entlang der Veldener Straße, einer Bundesstraße mit starkem Verkehr und schwierigen
Überquerungssituationen, empfohlen werde. Aber auch am Birkenberg gebe es große Sicherheitsdefizite. So fehlen an der Goldinger Straße Gehwege und die Kinder seien gezwungen zweimal die Straße zu überqueren, und dies zwischen parkenden Autos hindurch. Die Eltern waren sich mit den anwesenden grünen Stadträtinnen und Stadträten einig, dass dies hochgefährlich sei.
Stadträtin Regine Keyßner bestätigte den Wunsch der Eltern, ihre Kinder bereits in jungen Jahren mit Bus und Radl vertraut zu machen,
Der Ortstermin vermittelte auch einen lautstarken Eindruck von einem allgemeinen Verkehrsproblem in Achdorf: es gibt ungeahnt viel Schleichverkehr. Dies gilt etwa für die Ruffinistraße, Rödelstraße ,die von vielen Autofahrern gerne genutzt wird, um die Ampelsituation am Kupfereck zu umgehen.
Die Anwesenden waren sich einig, dass die Situation so nicht hingenommen werden kann, denn sie beeinträchtigt die Schulwegsicherheit ebenso wie die Aufenthaltsqualität im
Quartier insgesamt." Die Schleichwegverkehre aus den Wohnquartieren heraus auf das übergeordnete Straßennetz zu verlagern, wird eine große Aufgabe für die Verkehrsplaner der
Stadt Landshut für die nächsten Jahre sein,“ so OB-Kandidatin Sigi Hagl.
Bürgermeister Thomas Keyßner sah durchaus Chancen durch ein solches Gesamtkonzept mit vielen kleinen Einzelmaßnahmen die Verkehrssicherheit im Stadtgebiet insgesamt zu verbessern: „Eine Tempo-30-Zone allein bringt nichts, wenn keine Gehsteige vorhanden sind. Man muss hier, notfalls auch zulasten von Parkplätzen, solche Gehwege dann eben bauen“. Wo das nicht möglich ist, wie etwa im Finkenweg, müsse die zulässige Geschwindigkeit weiter reduziert werden, etwa durch einen verkehrsberuhigten Bereich. Und wieder wurde deutlich: es fehlt an einem Gesamtkonzept.