Landshut - bra (03.10.2019) Die Wirtschaftsjunioren Landshut haben sich am Montag am Flughafen München über die wirtschaftliche Bedeutung des Airports für die Region informiert. Dabei zeigte Jochen Flinner Foto), Leiter des Regionalbüros der Flughafen München GmbH (FMG), dass die Liefer- und Leistungsbeziehungen zwischen Flughafen und Stadt sowie Landkreis Landshut insgesamt noch ausbaufähig sind. - Foto Michael Bragula
Aber in Sachen Brezn liegt die Region mit 2,3 Millionen gelieferten Stück pro Jahr aus dem Markt Altdorf ganz vorn. Mit knapp 4000 Beschäftigten liegen Stadt und Landkreis Landshut auf Platz vier der wichtigsten Mitarbeiter-Standorte des Flughafens.
Die meisten Menschen, die am Flughafen im Erdinger Moos arbeiten, wohnen laut Flinner in der Stadt München (8.960 Beschäftigte). Dahinter folgen die Landkreise Freising (7.529) und Erding (5.256). In Stadt und Landkreis Landshut flossen im Jahr 2018 rund 18 Millionen Euro für Waren und Dienstleistungen, die vom FMG-Konzern dort eingekauft wurden. „Da gäbe es sicher noch mehr Potenzial“, sagte Flinner. „Denn insgesamt liegt die Wertschöpfung in der Flughafenregion bei knapp vier Milliarden Euro jährlich.“ Bundesweit sei der Münchner Flughafen sogar für eine Wirtschaftsleistung von bis zu fünf Milliarden Euro pro Jahr verantwortlich.
Die FMG mit ihren Tochtergesellschaften macht einen Jahresumsatz von rund 1,5 Milliarden Euro. Zusammen verbuchen sie einen jährlichen Gewinn von rund 150 Millionen Euro. Der Flughafenkonzern bezahlt jedes Jahr rund 35 Millionen Euro Gewerbesteuer und schüttete allein im vergangenen Jahr 30 Millionen Euro an seine drei Gesellschafter – die Stadt München, den Freistaat Bayern und die Bundesrepublik Deutschland – aus. Dieses Geld kommt aber nur zu 52 Prozent aus Einnahmen des Flugverkehrs mit rund 46 Millionen Passagieren pro Jahr, wie Flinner erklärte. Der restliche Umsatz entstehe in anderen Geschäftsfeldern wie Immobilienvermietung oder Verpachtung von Parkplätzen.
Verkehrsanbindung und Klimaschutz verbessern
Aus den Gewinnen finanziert die FMG aktuell auch einige Infrastrukturprojekte, um die Verkehrsanbindung des Flughafens weiter zu verbessern. So wird derzeit zum Beispiel die Anbindung des Flughafens an die Flughafentangente Ost ausgebaut und von der FMG finanziert. „Aus Sicht des Flughafens ist auch der Weiterbau der B15 neu eine wichtige Maßnahme“, sagte Flinner. „Weil es unbedingt eine zweite leistungsstarke Nord-Süd-Verbindung östlich des Flughafens braucht, um den Straßenverkehr in diesem prosperierenden Wirtschaftsraum zu bewältigen.“
Ein weiterer Schwerpunkt waren die umfangreichen Klimaschutzaktivitäten des Flughafens. Die FMG wolle den Airport bis 2030 klimaneutral machen, sagte Flinner. Dafür wurden unter anderem bereits ein Großteil des Fuhrparks modernisiert und weite Teile der Beleuchtung auf LED-Technik umgestellt. Außerdem hat die FMG 64 PCA (Pre-Conditioned Air)-Anlagen installiert und dafür rund 30 Millionen Euro investiert. Sie versorgen parkende Flugzeuge mit gekühlter oder beheizter Frischluft, damit die Flieger die Hilfsturbinen nicht laufen lassen müssen. Das spart Kerosin und senkt den CO2-Ausstoß. „Diese Maßnahmen sind uns wichtig und wir werden unsere Anstrengungen nochmals intensivieren“, so Flinner. Der innerdeutsche Flugverkehr ist übrigens nur für 0,3 Prozent der CO2-Emmissionen Deutschlands verantwortlich.
Eine abendliche Bustour über das Rollfeld und ein Essen im Flughafenrestaurant "Airbräu" rundeten den Besuch der Landshuter Wirtschaftsjunioren ab. - Foto Michael Bragula