Landshut – gw (09.10.2019) Obwohl die Gelben Säcke selbst pro Jahr in Landshut für rund 36 Tonnen Plastikmüll verantwortlich sind – eine Rolle wiegt 315 Gramm – bleibt er der Favorit zum einsammeln von Verpackungsmüll. Der Umweltsenat entschied sich mit klarer Mehrheit gegen einen SPD-Antrag, der die Einführung der Gelben Tonne vorsah. Zuvor gab es seitens der Verwaltung eine interessante Zahlenrechnung.
Die Sozialdemokraten bezogen sich bei ihrem Antrag auf einige bekannte Probleme, die beim Gelben Sack auftreten: Sie zerreißen leicht, an stürmischen Abholtagen fliegen sie in den Straßen herum, Tiere machen sie kaputt und der Plastikmüll liegt verstreut in der Stadt. Dazu kommt das Aufbewahrungsproblem bis zur nächsten Abholung und die damit verbundene Geruchsbelästigung.
Obendrein sollen Plastiktüten ab 2020 in Supermärkten verboten werden. In diesem Sinne wird es wohl auch bald für andere Plastikverpackungen wie die gelben Säcke Verbote geben, befürchtet die SPD-Fraktion.
Richard Geiger vom Fachbereich Abfallbeseitigung hatte eine Abwägung der Vor- und Nachteile zwischen Gelben Sack und Gelber Tonne vorbereitet: Geordnetes Erscheinungsbild, keine Windverfrachtung und sie sind einem Grundstück zuordenbar, sprechen für die Tonne. Dagegen stehen die Vorteile des Gelben Sackes mit einem flexiblen Volumen, Erfassung in der Wohnung, kein Stellplatzbedarf an Wohnanlagen, weniger Fehlwürfen und keine separate Ausschreibung für Behältergestellung und Sammlung.
Auch liefert ein simples Rechenbeispiel keinen Grund für die Gelbe Tonne: Eine Rolle gelber Säcke sollte bei einem umweltbewussten Einkaufsverhalten für ein Jahr ausreichen. Eine Rolle mit 18 Säcken wiegt 315 Gramm. Verglichen mit einer neun Kilo schweren Gelben Tonne könne ein Haushalt 28 Jahre lang Gelbe Säcke verwenden. „Mit Klima- oder Ressourcenschutz können wir einen Wechsel nicht begründen“, so Geiger.
Anja König verteidigte seitens der SPD den Antrag, vor allem wegen der Lagerung. Ludwig Graf (FW) schloss sich ihr an und verwies auf einen ähnlichen Antrag der Freien Wähler aus dem Jahr 2009, worauf Elke März-Granda feststellte: „Man hat damals nicht auf Müllvermeidung, sondern auf Mülltrennung gesetzt.