Patricia Steinberger: Die Wohnbaugesellschaft "mit Leben erfüllen" für bezahlbare Mieten in Landshut. - Fotos: W. Götz
Landshut – pm (04.03.2020) Total sozial und Demokratisch, so lässt sich die Stimmung beim traditionellen Fischessen der SPD im Zollhaus beschreiben, das mit einer Rede der Europaabgeordneten Maria Noichl bereichert wurde. OB-Kandidatin Patricia Steinberger geht es nicht um populistische Forderungen, oder um „wer am lautesten brüllt, hat am meisten Recht“. Für sie besteht Politik aus „seriösen Gedanken für die Stadt“. Sie spricht sich auch für Wachstum aus, aber nicht bei den Mieten.
Gut 50 Gäste versammelten sich im Saal des Zollhauses, um Patricia Steinberger und Maria Niochl zu hören, die mit ihren Reden ins Herz der SPD trafen. Steinberger setzte sich wiederholt dafür ein, die Landshuter Wohnungsbaugesellschaft „mit Leben zu füllen und zwar spürbar für alle Landshuter“. Dabei müssen auch die Bedürfnisse für Pflegebedürftige und Barrierefreiheit beachtet werden.
Mit der Europaabgeordneten Maria Noichl kam eine durch und durch überzeugte Sozialdemokratin zur SPD nach Landshut.
„Niemand darf in unserer Stadtgesellschaft auf der Strecke bleiben“, betonte Steinberger. Das gilt auch für flexible Kindergartenbetreuungen, um Familie und Beruf zu vereinen. Schon mehrfach beantragte die SPD eine kostenlose Schülerbeförderung im Landshuter Stadtrat, doch ohne Erfolg. Dadurch würden sich nicht zuletzt die Gefahren durch den Hohl- und Bringdienst vieler Eltern auf dem Schulweg und vor den Schulen entschärfen.
Stadtpolitisch dürfen die vielen sanierungsbedürftigen Schulen nicht mehr stiefmütterlich behandelt werden und Patricia Steinberger verlangt nach einem Gesamtkonzept für die Stadt, das die Bedürfnisse aller Verkehrsteilnehmer berücksichtigt. „Wenn Menschen zu uns ziehen, spricht das für unsere Stadt“, so Steinberger und eine vielfältige Wirtschaft bringt mehr Steuereinnahmen. Dazu soll künftig auch ein Handwerkerhof beitragen.
Ein breites Spektrum aus Kunst, Kultur und Freizeitangeboten rundet den Wohlfühlfaktor in Landshut ab. Dazu gehört auch das Stadttheater im Bernlochner, dessen Sanierung und Bau schon im kommenden Jahr beginnen soll. „Denn noch länger zu warten, verursacht noch mehr Kosten“. So treffen sich Kunst und Kultur zwischen Altstadt und Isar.
Selbstbewusst möchte Patricia Steinberger in die Stichwahl um das Amt des Oberbürgermeisters einziehen. Dazu spürt sie an den Infoständen sehr positive Resonanzen.
Der Mensch hat zwar nur einen Mund aber viel wichtiger, zwei Ohren um Probleme zu sehen, zwei Ohren um zuzuhören und dazwischen das Hirn, um zu denken, bevor gesprochen wird. Maria Noichl, Europaabgeordnete aus Rosenheim, sprach den Genossen mitten ins Herz, als sie kritisierte: „Das Virus 'Ich' hat uns im Griff.“ Hier muss die DNA der SPD gegensteuern, mit der DNA der Solidarität.
Arbeitet in Brüssel dafür, dass es allen gleich gut geht: Maria Noichl.
Aber der schlimmste Virus, der uns zusetzt, ist der des Rechtsradikalismus, „der zersetzt die Menschen“. Es darf nicht Fremdenzimmer heißen, sondern Gästezimmer, umschrieb Noichl das Ziel der Sozialdemokraten, wie auch das Fernziel, dass es allen Ländern in Europa gleich gut gehen muss. Auch jeden Fall müssen Gelder in der EU nach dem Prinzip der Rechtsstaatlichkeit verteilt werden.
„Der Orbanismus darf nicht um sich greifen“, mit Hetze auf Minderheiten, Schwule oder Frauenfeindlichkeit. „Mit dem Geld der EU darf Demokratie nicht abgebaut und mit Faschisten nicht paktiert werden“, formulierte es Maria Noichl geradlinig heraus. „Das Wohl des Menschen mit Meinungs- und Denkfreiheit muss im Mittelpunkt stehen.“
Maria Noich versteht die SPD „als die Partei der Zurückverteilung“, denn die Zukunft darf nicht den Heuschrecken am Wohnungsmarkt oder in der Landwirtschaft liegen. „Der Kapitalismus endet erst dann, wenn einer alles hat.“
Kommunal denkt die SPD an die Daseinsvorsorge für alle, „wo kann ich die Bürger im normalen Leben unterstützen.“ Scharf kritisierte Noichl die Privatisierung von Wasser, Krankenhäusern und Büchereien auf kommunaler Ebene. „Soll es dann auch Luft aus Dosen geben?“ So war es auch nicht Gutes, die Post zu privatisieren. Denn heute picken sich die Anbieter in Sachen Internet die Rosinen heraus, wo sich das meiste Geld verdienen lässt und der ländliche Raum bleibt auf der Strecke.
Mit Blick auf die Wahlen am 15. März mahnte Noichl, „Als OB hat man die Verantwortung für die nächste Generation und dazu müssen wir nicht wie die CSU den Bayern-König spielen. Eine Volkspartei arbeitet zum Wohle des Volkes.“
Drei Frauen mit politischem Engagement: v. l.: MedP Maria Noichl, OB-Kandidatin Patricia Steinberger und Fraktionsvorsitzende Anja König.