Landshut - hs (31.03.2020) Die Grünen sind mit einem Zugewinn von fünf Stadtratsmandaten auf künftig elf Sitze der große Sieger der Stadtratswahl. Sie stellen erstmals die größte Stadtratsfraktion vor der CSU (10 Sitze) und den Freien Wählern (5 Sitze). Danach folgen die SPD, die FDP und die AfD mit je drei Sitzen. Zwei Sitze haben künftig nur mehr die Landshuter Mitte (jetzt 5) und erneut zwei Sitze hat die ÖDP. Je einen Sitz haben die Bayernpartei, die Bürger für Landshut, die Junge Liste. die Jungen Wähler und Die Linke/mut.
Bei dieser Vielfalt dürften die Bürgermeister-Wahlen bei der ersten Sitzung des neu gewählten Stadtrats am Freitag, 8. Mai besonders spannend werden.
OB-Kandidatin Sigi Hagl (52) hat als Listenführerin der 44 grünen Stadtratskandidaten die mit Abstand meisten Stimmen von allen 514 Kandidaten überhaupt bekommen. Daraus könnte sie mit Fug und Recht einen gewissen Anspruch auf die Wahl zum 2. Bürgemeister ableiten. Das ist seit zwei Amtsperioden Dr. Thomas Keyßner, der durchaus geneigt ist, dieses Amt eine weitere Amtsperiode auszuüben. Aber auch der jetzige vielseitig schkundige Fraktionschef Stefan Gruber (47), Wahlkampf-Cheforganisator seiner Partei, könnte dafür Interesse bekunden. Er war ehemals (ab 2000) mehrere Jahre Vorsitzender des Stadtjugendrings.
Bei der CSU wurde OB-Kandidat Dr. Thomas Haslinger (33) als Listenführer seiner Stadtratskandidaten der erfolgreichste Stimmensammler seiner Partei. Ihm wird ebenfalls schon länger nachgesagt, dass er unbedingt an der Seite von Oberbürgermeister Alexander Putz 2. oder 3. Bürgemeister - am liebsten mit Stefan Gruber als Bürgermeisterpartner - werden will. Putz selbst hat ihn bei einer Podiumsdiskussion im Salzstadel dafür favorisiert.
Sigi Hagl will sich dagegen aus der vordersten grünen Führungsfront zurückziehen. Nun ja, schon 2021 steht die nächste Bundestagswahl an. Das könnte für die ehemalige Landesvorsitzende Sigi Hagl eher eine reizvolle Herausforderung sein, zumal die Grünen in Niederbayern wohl auf zwei Bundestagsmandate hoffen können. Als studierte Politikwissenschaftlerin und ausgebildete Rundfunkredakteurin ist auch eine Karriere in der Wissenschaft oder bei einer Politischen Akademie vorstellbar. Sie hat ja einen besonders engen Draht zu Parteichef Robert Habeck.