Dr. Matthias Kurbel (r.) und MdL Helmut Radlmeier (CSU) sprachen über Projekte, die das neue Sozialreferat der Stadt Landshut anschieben will.
Landshut - pm (17.07.2020) Seit dem 1. Juli gibt es in der Stadt wieder ein Referat für Soziales, Jugend und Schulen. Mit Referatsleiter Dr. Matthias Kurbel sprach der Landtagsabgeordnete Helmut Radlmeier (CSU) über die Aufgaben, Ziele und Pläne des Referats. Zugleich warb Radlmeier für den Ausbau der Beratung im Bereich Demenz und Pflege.
Unter der Leitung von Kurbel deckt das Sozialreferat ein breites Aufgabenspektrum ab: Neben dem namensgebenden Aufgabengebiet der Sozialverwaltung erstrecken sich die Aufgaben von der Schulverwaltung, über die Jugend, bis hin zu den Themen Migration und Integration. Die Liste der Projekte, die Kurbel bereits im Kopf hat, ist deshalb lang: "Wir wollen einiges anpacken", bekräftigte Kurbel. So wolle man etwa im Bereich Kinder und Jugendliche einen Schwerpunkt setzen. "Ein ganz wichtiger Punkt! Unsere Jugend ist eine Riesenchance für die Gesellschaft. Da haben wir bereits Ideen, wie wir sie noch besser einbinden. Gleichzeitig müssen wir aufpassen, dass wir Kinder und Jugendliche in Zeiten von Corona gezielt im Blick haben. Einsamkeit oder gar Isolation müssen wir verhindern", so Kurbel.
Förderung von der EU
Ein weiterer Schwerpunkt: Das Projekt "home and care", das vor allem Alleinerziehenden helfen wird. Tür an Tür sollen künftig Menschen, die in Heil- und Pflegeberufen arbeiten, mit alleinerziehenden Landshutern wohnen. Die Kinder werden im Haus betreut, während die Eltern in Vollzeit ihren Berufen nachgehen können. Die Herausforderungen Arbeit, Kinderbetreuung und Wohnen, vor denen gerade Alleinerziehende oft stehen, werden damit unter einen Hut gebracht. Mit 5 Millionen Euro unterstützt die EU-Initiative Urban Innovative Actions (UIA) das Projekt. Als UIA-Stadt steht Landshut damit in einer Reihe mit Städten wie Barcelona, Brüssel und Paris. "Landshut hat dank dem Projekt die Chance auf eine europaweite Bekanntheit", freut sich Kurbel. In anderen Themengebieten baue man auf Vorhandenes auf: So wolle man das Seniorenpolitische Gesamtkonzept für das Stadtgebiet neu schreiben. "Jedes Konzept muss aber auch umsetzbar sein", gab Kurbel die Leitlinie dazu aus. Andernorts ist man schon weiter: "Den Bereich Obdachlosenhilfe haben wir aufgestockt. Hier passiert in Landshut - gerade im Vergleich zu anderen Kommunen - wirklich viel", berichtete der Referatsleiter.
Ausweitung Beratung
Radlmeier begrüßte die Vielzahl von Projekten, die angeschoben werden sollen. Er selbst wünsche sich noch bessere Beratungsstrukturen in den Bereichen Demenz und Pflege. Zwar gebe es beispielsweise das Netzwerk DemenzLA, das gerade mit Veranstaltungen wertvolle Hilfen biete. "Wir sollten aber die Verantwortung nicht komplett bei Ehrenamtlichen abladen. Der Landkreis hat beim Landshuter Netzwerk für seine Bürgerinnen und Bürger eine Demenzberatung geschaffen. Hier könnte es durchaus sinnvoll sein, dass die Stadt andockt", regte Radlmeier an.
Auch ein weiteres Vorhaben beschäftigt den Abgeordneten: "In der Region fehlt im Bereich der Pflege eine zentrale Anlaufstelle. Wer also Hilfe braucht, tingelt von Kassen zu Wohlfahrtsverbänden, fragt bei der Stadt oder dem Landkreis, bei Seniorenbeauftragten und so weiter nach. Die Einrichtung eines Pflegestützpunktes würde hier echte Abhilfe schaffen. Dort werden Fragen rund um das Thema Pflegebedürftigkeit beantwortet. Getragen werden könnte der Pflegestützpunkt von Stadt, Landkreis, Bezirk und den Wohlfahrtsverbänden zusammen mit den Kassen. Dadurch würde man das komplette Spektrum an Beratung abdecken. Zugleich würde man sich Kosten teilen", führte Radlmeier seine Idee aus, der Kurbel und seinem Team viel Erfolg bei den vielfältigen Aufgaben wünschte.