Geht nicht: Ein mobiler Freizeitpark auf dem Messegelände, um die ausgefallenen Dulten etwas zu ersetzen. - Foto: W. Götz
Landshut – gw (24.07.2020) Faust, eine Tragödie von Johann Wolfgang von Goethe gab mit den Ausschlag, dass es als Ersatz für die ausgefallenen Dulten auf der Grieserwiese keinen „mobilen Freizeitpark“ auf dem Messegelände geben wird, wie ihn sich Festwirte und Schausteller vorgestellt hätten. Auch ein Schreiben der Regierung von 22 Juli sorgte für das vorzeitige Misslingen der „kleinen Dult“.
Frühjahrs- und Herbstdult mussten Coronabedingt ausfallen. Das brachte Festwirte und Schausteller rund um deren Verbandsvorsitzenden Horst Heppenheimer auf die Idee auf dem Messegelände einen mobilen Freizeitpark mit Biergärten aufzubauen, um doch noch etwas Dultfeeling während der Corona-Pandemie in Landshut zu retten.
Im Dultsenat wurde das Vorhaben positiv bewertet, doch es wird nicht klappen. Theaterintendant Stefan Tilch schrieb an die Stadt. Gleich nebenan probt sein Ensemble für die anstehenden Premieren für die nächste Spielzeit. Auch Faust soll auf die Bühne gebracht werden. Ein Freizeitpark mit Fahrgeschäften würde die Proben im hellhörigen Theaterzelt enorm stören. Geprobt wird wochentags von 10 bis 13 und von 17 bis 21 Uhr.
Ein weiterer Aspekt war, dass die Stadt die Corona-Screening-Station auf dem Messegelände im Bedarfsfall schnell wieder aufbauen kann, sollte eine sogenannte zweite Welle eintreten. Zusätzlich hat die Regierung von Niederbayern mitgeteilt, dass mobile Freizeitparks nicht zulässig seinen, weil sie im Gegensatz zum Bayernpark nicht ortsansässig sind.
Für all das hatte Gerd Steinberger (SPD) wenig Verständnis: „Die Schausteller sind in Not und jetzt wird die kleine Dult niedergemacht.“ Man solle besser mit den Schaustellern reden und nach Lösungen suchen. Auch Lothar Reichwein (CSU) blies ins gleiche Horn: Wir haben den Schaustellern eine kleine Hoffnung gegeben und die haben sicher kein Verständnis für das, was jetzt passiert. Für die Screening-Station könne man auch einen anderen Ort in Landshut finden. Reichwein hob seinen Blick in Richtung Straubing, das ein kleines Gäubodenfest auf die Füße stellt.
Sigi Hagl (Grüne) plädierte, auf das Theater Rücksicht zu nehmen, damit es in die nächste Spielzeit gehen kann.
Oberbürgermeister Alexander Putz sah keine Alternative, weshalb der Beschlussvorschlag lautete: Von den Fakten Kenntnis zu nehmen und zu akzeptieren, dass eine „kleine Dult“ nicht möglich ist.