Landshut - pm (29.07.2020) „Für die Mobilität gerade im ländlichen Raum ist eine gut ausgebaute Straßeninfrastruktur nach wie vor unverzichtbar“, betonte Klaus Holetschek, Bayerischer Staatssekretär für Wohnen, Bau und Verkehr, bei seinem Besuch im Staatlichen Bauamt Landshut.
Für den Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier (CSU) und den Bereichsleiter Straßenbau, Robert Bayerstorfer, hatte Holetschek eine Finanzierungszusage für einen Geh- und Radweg in der Tasche.
Helmut Radlmeier hatte den Staatssekretär, der selbst in Landshut geboren ist, eingeladen, damit dieser sich im Staatlichen Bauamt ein umfassendes Bild von den laufenden und anstehenden Projekten im Straßenbau machen konnte. Baudirektor Robert Bayerstorfer präsentierte als zuständiger Bereichsleiter die aktuellen Planungs- und Baumaßnahmen.
Bayerstorfer ging dabei vor allem auf die größte Maßnahme in seinem Bereich ein: Die B 15neu - Umfahrung Landshut. Aktuell läuft bereits die Planfeststellung für den ersten Bauabschnitt von der A 92 bis zur LAs 14, schilderte Bayerstorfer. Radlmeier betonte in diesem Zusammenhang die Bedeutung der Bundesstraße für den Raum Landshut: „Wir brauchen eine Entlastung vom Verkehr. Ohne die B 15neu geht gerade in der Stadt Landshut gar nichts mehr.“ Als Umfahrung würde die B 15neu zudem ein Plus an Lebensqualität für die Anwohner bisher stark befahrener Straßen in Landshut bedeuten, wie Verkehrsstaatssekretär Holetschek anmerkte.
Dass für die Durchführung des Planfeststellungsverfahrens des komplexen Projekts ein Projektmanager hinzugezogen wird, lobte der Staatssekretär. Denn, gleich bei welchem Großprojekt: Eine Planung, die sich über Jahre hinwegstreckt, ist keine Seltenheit. Der Staatssekretär warb deshalb dafür, die Dinge von Grund auf neu zu durchdenken und anzupacken. „Wir wollen schneller ans Ziel kommen“, machte Holetschek deutlich.
Landshuter Pilotprojekt
Auch ein neues Verfahren soll dabei helfen, die Abläufe künftig zu beschleunigen: Das sog. Building Information Modeling (BIM), ein auf einem 3D-Modell basierender digitaler Planungsprozess. Mit der Zuordnung vielfältiger Informationen zu den einzelnen Bauteilen soll diese Methode nicht nur bei Planung und Bau, sondern über den gesamten Lebenszyklus eines Bauwerks Vorteile bieten. Angewendet werden soll BIM nun auch verstärkt im Straßenbau. „Das Staatliche Bauamt Landshut ist hier eines von vier Pilot-Bauämtern in Bayern, das BIM verwendet“, erläuterte Bayerstorfer. Konkret zum Einsatz komme das Verfahren beim dreistreifigen Ausbau der B 299 von Geisenhausen nach Vilsbiburg. Holetschek, der im Bauministerium den Bereich Digitalisierung vorantreibt, freute es sehr, das Verfahren im Praxistest zu sehen: „Die Erfahrungen, die hier in Landshut gesammelt werden, sind extrem wichtig“.
Baubeginn zugesagt
Neben neuen Straßen kämen auch Geh- und Radwege nicht zu kurz, wie Bayerstorfer informierte. Das Radwegenetz in der Region wachse, Lücken würden geschlossen. In diesem Jahr habe man bereits zwei Projekte im Landkreis Landshut abschließen und eröffnen können. Hier wolle man auch bayernweit nicht nachlassen, bekräftigte Holetschek: „Allein in den kommenden fünf Jahren wollen wir in Bayern 200 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln in die Hand nehmen, um rund 400 Kilometer Radwege entlang von Bundes- und Staatsstraßen zu bauen“. Auch in der Region Landshut geht es mit dem Ausbau weiter: „Vonseiten des Freistaats kann ich heute zusichern: Die Finanzierung des Geh- und Radwegs an der St 2045 zwischen Blumberg und Ruhmannsdorf steht. Damit kann ab 2021 gebaut werden“, gab Holetschek bekannt. Radlmeier, der sich seit Jahren mit der Gemeinde Adlkofen für diesen Lückenschluss einsetzt, dankte dem Staatssekretär: „Das ist ein erfreuliches wie überraschendes Gastgeschenk!“
Im Bild oben: Gerhard Kriegereit (r.), Leiter des Staatlichen Bauamts Landshut, und sein Stellvertreter Robert Bayerstorfer (l.) begrüßten zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Helmut Radlmeier den Bayerischen Staatssekretär für Wohnen, Bau und Verkehr, Klaus Holetschek (2.v.l.), im Staatlichen Bauamt Landshut