Derlei haben die 44 Stadträte und Referenten der Verwaltung wohl noch nie im Rathaus erlebt. Heute, 14 Uhr, kamen über 120 Besucher zur Sondersitzung des Stadtrats zum einzigen Thema Hochwasser. Vor allem die Mitterwöhrer waren zahlreich vertreten, aber auch Angehörige, Helfer der Feuerwehren, des THW und anderer Einsatzorganisationen. Die Besucher standen bis auf die Gänge vor dem großen neuen Sitzungssaal.
Oberbürgermeister Hans Rampf versuchte von Anfang an, für eine ruhige, emotionsfreie Sitzung zu sorgen. Er schilderte zunächst die Tatsache, dass er erstmals Anfang Juni beim Hochwasser nach dem drohenden Dammbruch in Bruckberg den Katastrophenfall ausrufen mußte. Dann drückte er sein Bedauern aus, dass vom Wasserwirtschaftsamt keinerlei Vertreter zur Sondersitzung gekommen ist. Stadtdirektor Andreas Bohmeyer erläuterte sodann die Hochwasserbaumaßnahmen der letzten Jahrzehnte, angefangen von der Zeit unmittelbar nach dem 2. Weltkrieg. OB Rampf stellte fest, dass sich die Stadt wohl verstärkt für den Hochwasserschutz rüsten müsse. So wolle sie auch Flächen für den Hochwassrrückstau vermehrt aufkaufen.
Über den Einsatz der Feuerwehrmäner - vor allem in Mitterwöhr - berichtete dann ausführlich Einsatzleiter Erich Gahr. Für die Sitzung wurden mehrere Anträge eingereicht, so von der SPD, den Bürgern für Landshut und von Stadtrat Lothar Reichwein (Freie Wähler).
Im Mittelpunkt der Sitzung dürfte ein Gutachten eines Münchner Ingenieurbüros stehen. Zu diesem Gutachten schickte die Interessengemeinschaft der Hochwassergeschädigten in Mitterwöhr bereits am 19. September eine mehrseitige Stellungnahme an die Stadt, sehr professionell abgefaßt und unterzeichnet von Herbert Wimmer. - Ein ausführlicher Bericht folgt - Abends findet in Miterwöhr (TV 64) eine Info-Veranstaltung für die Hochwassergeschädigten durch OB Rampf und seine Referenten statt. /hs.