Im September 2013 startete die erste Flüchtlingsklasse an der Berufsschule I. Vergangene Woche informierten sich die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Sigi Hagl und Grünen Stadtrat Hermann Metzger über das Projekt und besuchten die derzeit 16 jungen Flüchtlinge während ihres praktischen Unterrichts.
Die jungen Männer erhalten im ersten Jahr ihrer insgesamt zweijährigen Schulzeit neben intensivem Deutschunterricht auch eine Berufsvorbereitung im Fachbereich Gastronomie. Erst im zweiten Jahr schließt sich eine berufliche Orientierung mit Praktika an. „Es ist wichtig, den jungen Menschen, die aus ihren Heimatländern fliehen mussten und zu uns kommen, auch eine Perspektive zu eröffnen", betont Sigi Hagl, „mit diesem Berufsvorbereitungsprojekt haben sie die Chance in eine Ausbildung und damit auch oft in ein neues Leben starten zu können." Umso wichtiger sei es, dass Flüchtlingsklassen bayernweit an sehr viel mehr Standorten angeboten werden.
Schulleiter Josef Obermaier denkt bereits über einen zweiten Jahrgang nach, denn es gäbe in Stadt und Landkreis Landshut noch gut 60 bis 80 junge Flüchtlinge, die bisher keinen Platz in den beiden Klassen an der BS I und der BS IV gefunden hätten. Für das Lehrerkollegium stellt das Projekt „Flüchtlingsklasse" eine neue Herausforderung dar. Doch hätten sich anfängliche Bedenken, dass kulturelle und sprachliche Barrieren oder auch das unterschiedliche Bildungsniveau der Schüler zum Problem werden könnten, schnell zerstreut, wie die beiden Berufsschullehrer Franz Kuttenberger und Dagmar Ziltz, berichteten. Die neuen Schüler seien hoch motiviert und hätten einen starken Lernwillen, doch fehle in den Gemeinschaftsunterkünften oft die nötige Ruhe zum Lernen.