Landrat Peter Dreier und Vertreter der Polizei trafen sich in dieser Woche um über die Sicherheitslage im Landkreis Landkreis zu sprechen. Auf Einladung von Dreier kamen Polizeivizepräsident Anton Scherl vom Polizeipräsidium Niederbayern und Vertreter der Polizeidienststellen zu einem Informationsaustausch ins Landratsamt, bei dem die Vorstellung der Kriminalstatistik 2014 im Mittelpunkt stand. Alarmierend ist jedoch der Anstieg der Rauschgiftkriminalität sowie die Wohnungseinbrüche.
Für die Sicherheit der gut 150.000 Bewohner im Landkreis Landshut sind das
Landratsamt als Sicherheitsbehörde, die Polizeidienststellen Landshut, Rottenburg
an der Laaber und Vilsbiburg, sowie die Kriminalpolizeiinspektion Landshut und die
Verkehrspolizeistation Wörth zuständig. Im Landkreis Landshut lässt es sich sicher
leben. Darüber bestand nach der Vorstellung der aktuellen Zahlen für das Jahr 2014
Einigkeit unter Gesprächspartnern
Insgesamt stieg die Zahl aller registrierten Straftaten im Landkreis Landshut zwar um
210 Fälle oder 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr an. Ebenso stiegen jedoch die
Zahlen bayernweit und auch in Niederbayern leicht an, sodass man hier im
überregionalen Trend liege. Gestiegen ist auch die Aufklärungsquote im Landkreis
Landshut, nämlich auf 66,3 Prozent. Sie liegt damit nahezu gleichauf mit dem
Durchschnitt in Niederbayern und über dem gesamtbayerischen Schnitt.
In der Folge erhöhte sich auch die sogenannte "Häufigkeitszahl", welche die
Kriminalitätsbelastung der Bürgerinnen und Bürger misst, moderat um 3,8 Prozent an
und liegt mit 3.024 Straftaten pro 100.000 Einwohner gleichauf mit dem Landkreis
Regen. Allerdings ist die Häufigkeitszahl nicht in allen Gemeinden gleich. Vor allem
in den Gemeinden die unmittelbar an die Stadt Landshut grenzen ist die
Kriminalitätsbelastung im Vergleich zum Landkreisdurchschnitt leicht erhöht. Speziell
die auf den ersten Blick hohe Belastung von Wörth an der Isar sorgte für
Aufmerksamkeit. Jedoch konnte Polizeivizepräsident Anton Scherl die Daten
relativieren, denn hier schlagen sich die Aufgriffe der Schleierfahndung auf der
Autobahn A 92 nieder. Diese fallen in der Kriminalstatistik häufig der Gemeinde des
Feststellungsortes zu und erhöhen somit die Häufigkeitszahl.
Erfreulich ist der erkennbare Rückgang im Bereich der Gewaltkriminalität. Hier war
im Jahr 2014 ein Rückgang um 19 Fälle auf 121 zu verzeichnen; ein Wert, der um
4,3 Prozent unter dem Zehnjahresschnitt liegt. Auch bei der für das Sicherheitsgefühl
der Bevölkerung besonders wichtigen Straßenkriminalität, hierzu zählen Delikte
welche im öffentlichen Raum begangen werden, ist ein leichter Rückgang zu
verzeichnen. Dabei ist hervorzuheben, dass dies der niedrigste Wert der letzten zehn
Jahre ist.
Anstieg auf 139 Fälle bei Wohungseinbrüchen
Gegen diesen erfreulichen Trend verlief die Entwicklung bei der
Diebstahlskriminalität. Besonders die deutlich gestiegenen Zahlen beim
Wohnungseinbruchsdiebstahl schlagen hier zu Buche. So mussten 2014 139 Fälle
allein im Landkreis Landshut registriert werden. Besonders betroffen sind die
Gemeinden entlang von Fernstraßen, wie der Autobahn A 92 und der Bundesstraße
15. Vor allem freistehende Einfamilienhäuser waren das Ziel der Täter. Anton Scherl
betonte, dass die Polizei diesem Phänomen mit verschiedenen Maßnahmen
entgegentritt. So werden beispielsweise wiederholt Schwerpunkteinsätze, auch mit
Unterstützung der Bereitschaftspolizei durchgeführt. Wichtig seien dabei auch die
Prävention und das Treffen von Vorkehrungen durch die Bürger selbst. Die
Maßnahmen reichen hier von Informationsveranstaltungen der Kriminalpolizeilichen
Beratungsstelle über das Anbringen von Sicherungseinrichtungen an den Häusern,
bis hin zur Sensibilisierung der Anwohner und Nachbarn, denn jeder zweite
Wohnungseinbruch im Landkreis Landshut blieb im Versuchsstadium stecken. Das
bedeutet, dass der oder die Täter nicht in das Haus gelangen konnten.
Um 47 Prozent höhere Rauschgiftkriminalität
Bei der Rauschgiftkriminalität ist mit 223 Fällen ein Höchststand innerhalb der letzten
10 Jahre erreicht. Der deutliche Anstieg von 46,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr
ist jedoch insbesondere einer erhöhten Kontroll- und Ermittlungstätigkeit geschuldet.
Weniger Verkehrsunfälle und Verkehrstote
Thema der Besprechung war auch das Verkehrsunfallgeschehen im Landkreis. Vor
allem die sinkenden Zahlen bei Unfalltoten und Verletzten wurde mit Freude zur
Kenntnis genommen. Die Unfälle mit Personenschäden sind um 10,4 Prozent
zurückgegangen. Die Zahl der Verkehrstoten hat sich von 14 auf elf reduziert.
Abschließend stellte Landrat Peter Dreier fest, dass die seit Jahren sehr eng
verbundene Zusammenarbeit seiner Behörde mit den Polizeidienststellen
außergewöhnlich gut sei und fortgeführt werden solle. Gemeinsam wolle man die
Lebensqualität im Landkreis Landshut durch eine gute Sicherheitsstruktur
hochhalten. Ebenso bedankten sich die Polizeivertreter für die stets reibungslose
Zusammenarbeit mit dem Landratsamt, mit dem sich als Sicherheits- und
Straßenverkehrsbehörde immer wieder Berührungspunkte in der Zusammenarbeit
ergeben.
im Biild oben. Bei der Vorstellung der Kriminalstatistik 2014 (v.l.): Hermann Zöttl (APS Wörth a.d. Isar) Abteilungsleiter für Öffentliche Sicherheit und Ordnung Jakob Fuchs, Rainer Kroschwald (PI Landshut), Geschäftsleitender Beamter Peter Poesze, Landrat Peter Dreier, Bernhard Walter (PI Rottenburg), Polizeivizepräsident Anton Scherl, Hermann Vogelgsang (PI Vilsbiburg)