Landkreis Landshut - pol (22.03.2019) Anlässlich des jährlichen Sicherheitsgesprächs überreichte Polizeipräsident Herbert Wenzl am Donnerstag, 21.03., den Sicherheitsbericht 2018 für den Landkreis Landshut an Landrat Peter Dreier.
Die Gesamtkriminalität (ohne Berücksichtigung der ausländerrechtlichen Verstöße) ist erfreulicherweise auch heuer wieder zurückgegangen. Gegenüber 2017 wurden im aktuellen Berichtsjahr 150 Straftaten weniger, somit insgesamt 3.959 Fälle registriert. Dies bedeutet einen Rückgang von 3,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dagegen stieg 2018 die Rauschgiftkriminalität um 26,7 Prozent und die Zahl der Verkehrstoten stieg von 7 (2017) auf 20 (2018).
Ein wichtiger Index für die „Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung“ ist die sog. Häufigkeitszahl. Sie spiegelt die erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wider. Die Häufigkeitszahl im Landkreis Landshut fiel 2018 auf 2.518 (2017: 2.643) und liegt damit deutlich unter dem Mittelwert der letzten zehn Jahre.
Trotz eines leichten Rückgangs um 2,2 Prozent bleibt die Aufklärungsquote im Landkreis mit 65,8 % über dem bayernweiten Durchschnitt von 64,5 Prozent.
Die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle im Bereich der Gewaltkriminalität fiel im Berichtsjahr nur minimal im Vergleich zum Vorjahr. Wurden vergangenes Jahr 154 Delikte erfasst, so waren es im Jahr 2018 drei erfasste Fälle weniger.
Etwas deutlicher fiel der Rückgang bei der sog. Straßenkriminalität aus. Im Vorjahr wurden 724 Delikte registriert, 2018 waren es 672 Delikte (- 7,2 %). Zur sog. Straßenkriminalität werden alle im öffentlichen Raum begangenen Straftaten, z. B. Sachbeschädigungen und Körperverletzungen, gezählt.
Nicht weniger deutlich gestaltet sich auch der Rückgang bei der Diebstahlskriminalität. Hier ist ein Rückgang der Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr von 1.015 Fällen auf 878 Fälle (- 13,5 %) zu verzeichnen.
Weniger erfreulich sind die Zahlen im Bereich Wohnungseinbruchskriminalität. 2017 wurden insgesamt 113 Wohnungseinbrüche registriert – dem stehen 121 Wohnungseinbrüche (7,1 %) im vergangenen Jahr gegenüber. Das Polizeipräsidium Niederbayern hat im Rahmen eines Konzeptes zur Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität entsprechende Maßnahmenpakete definiert, um dem Phänomen entgegenzuwirken. Etabliert hat sich dabei auch eine länderübergreifende Kooperation zwischen Bayern, Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz. Die Polizeidienststellen bekämpfen zielgerichtet mit gemeinsamen Fahndungs- und Kontrollaktionen den Wohnungseinbruchsdiebstahl.
Rauschgiftkriminalität sieg 2018 um 26,7 Prozent
Mit einem Anstieg um 26,7 % im Vergleich zum Vorjahr (266 Fälle) ist für das Jahr 2018 das höchste Fallaufkommen (337 Fälle) der letzten zehn Jahre zu verzeichnen. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass es sich bei der Rauschgiftkriminalität überwiegend um sog. Kontrolldelikte handelt, d. h., stärkere Kontrollen können zu einer erhöhten Anzahl festgestellter Taten führen. Der Anteil der der Polizei nicht bekannt gewordenen Straftaten, das sog. Dunkelfeld, ist dabei in diesem Deliktsbereich naturgemäß hoch.
Zahl der Verkehrstoten stieg auf 20 (2017 nur 6)
Leider wurde heuer eine signifikante Steigerung in einigen Bereichen in der Verkehrsunfallstatistik, u. a. bei den Verkehrstoten festgestellt. Verloren im Jahr 2017 fünf Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben, so waren es im Berichtsjahr 2018 insgesamt 20 Verkehrstote. Auch bei den Verkehrsunfällen unter Alkoholeinfluss stieg die Zahl von 61 Unfällen in 2017 auf 81 Unfälle im Jahr 2018. Erfreulich hingegen der Rückgang bei den Geschwindigkeitsunfällen. Ereigneten sich vergangenes Jahr noch 213 Verkehrsunfälle mit überhöhter Geschwindigkeit, so waren es im Berichtsjahr noch 167 Verkehrsunfälle. Dies bedeutet einen Rückgang von 21,6 %. Eine Zunahme war bei den Fahrrad-/ Pedelecunfällen von 143 auf 156 zu verzeichnen. Leicht gestiegen ist auch die Zahl der Wildunfälle, von 2.109 Unfällen im Vorjahr auf 2.179 im Berichtsjahr.
Niederbayerns Polizeipräsident Herbert Wenzl werde auch in Zukunft alles daran setzen, Niederbayern aber auch den Landkreis, für die Bürgerinnen und Bürger noch sicherer und lebenswerter zu machen. Landrat Dreier sagte auch weiterhin seine volle Unterstützung seitens des Landratsamtes zu und bedankte sich zum Schluss des Sicherheitsgesprächs für die aus seiner Sicht hervorragende Zusammenarbeit mit der niederbayerischen Polizei.
Bild: Landratsamt Landshut
Bildunterschrift: Polizeipräsident Wenzl übergibt Sicherheitsbericht an Landrat Dreier
v.l.n.r: Leitender Polizeidirektor Eibensteiner, Erster Polizeihauptkommissar Geigenberger, Erster Polizeihauptkommissar Vogelgsang, Abteilungsleiter LRA Landshut Hr. Fuchs, Erster Polizeihauptkommissar Walter, Polizeivizepräsident Jahn, Polizeioberrat Marchner, Polizeioberkommissar Feucht, Kriminaldirektor Mendler