Von links POR Georg Marchner (VPI Landshut), PP Manfred Jahn (PP Niederbayern), EPHK Rudolf Seidl (APS Wörth a.d.Isar), EPHK Thomas Strobl (PI Vilsbiburg), Landrat Peter Dreier (LRA Landshut), EPHKin Annette Hartl (PI Rottenburg a.d.Laaber), Michael Hildenbrand (Abteilungsleiter Abteilung 3 - Öffentliche Sicherheit u. Ordnung, Staatsangehörigkeits-, Ausländerwesen, LRA Landshut), LKD Paul Mader (PP Niederbayern), EKHK Robert Kuchler (KPI Landshut), PR Andreas Urban (PI Landshut)
Landshut - pol (08.07.2022) Der niederbayerische Polizeipräsident Manfred Jahn überreichte heute, Freitag, 08.07., im Rahmen des jährlichen Sicherheitsgesprächs den Sicherheitsbericht 2021 für den Landkreis Landshut an Landrat Peter Dreier.
Anmerkung: Aus Gründen einer aussagekräftigeren Darstellung werden die nachfolgenden Fallzahlen der jeweiligen Deliktsarten jeweils ohne ausländerrechtliche Verstöße (illegaler Grenzübertritt/Aufenthalt und Urkundendelikte) aufgeführt.
Gesamtkriminalität, Häufigkeitszahl und Aufklärungsquote
Polizeipräsident Manfred Jahn berichtete von einem Rückgang der Gesamtkriminalität im Landkreis Landshut um 135 Straftaten (- 3,6 %) auf insgesamt 3.666 Fälle (2020: 3.801). Er machte jedoch deutlich, dass auch 2021 die Corona-Pandemie Auswirkungen auf die Kriminalität hatte. Es ist davon auszugehen, dass durch die pandemiebedingten Einschränkungen auch Tatgelegenheiten weggefallen sind. Die Aufhebung dieser Einschränkungen könne sich möglicherweise wieder in steigenden Deliktszahlen in diesem Jahr bemerkbar machen.
Ein wichtiger Index für die Kriminalitätsbelastung der Bevölkerung ist die sog. Häufigkeitszahl (HZ). Sie gibt die Anzahl der erfassten Straftaten im Jahr, gerechnet auf 100.000 Einwohner, wieder. Für den Landkreis Landshut beträgt die HZ für das vergangene Jahr 2.274; dies entspricht einem Rückgang von 4,3 % (- 103) im Vergleich zum Vorjahr.
Der Anteil der geklärten Straftaten ist gegenüber dem Jahr 2020 um 0,8 % (73,0 %) auf 72,2 % zurückgegangen. Der Landkreis Landshut liegt aber bei der Aufklärungsquote nach wie vor deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt von 66,9 %.
Gewalt-, Straßen- und Diebstahlskriminalität
Im Bereich der Gewaltkriminalität ist ein Rückgang um 33 Fälle, auf insgesamt 99 Delikte zu verzeichnen. Bei der Gewaltkriminalität werden unter anderem sämtliche Straftaten gegen das Leben oder die körperliche Unversehrtheit erfasst.
Die Straßenkriminalität weist gegenüber dem Vorjahr (506) 10 Fälle mehr, also insgesamt 516 Delikte auf. Bei der Straßenkriminalität werden solche Straftaten erfasst, die ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen oder Plätzen begangen werden.
Positiv haben sich im vergangenen Jahr die Fallzahlen bei der Diebstahlskriminalität entwickelt. Die Diebstähle sind um 51 Fälle auf nunmehr 613 Delikte zurückgegangen.
Damit liegen die Fallzahlen bei der Gewalt- und Diebstahlskriminalität jeweils auf dem niedrigsten Stand der letzten zehn Jahre.
Auch bei den Wohnungseinbrüchen war eine leichte Zunahme von 29 (2020) auf 32 Delikte im vergangenen Jahr festzustellen.
Die Bekämpfung der Wohnungseinbruchskriminalität hat auch weiterhin, sowohl im repressiven als auch im präventiven Bereich, eine hohe Priorität in unserer täglichen Arbeit, so der Polizeipräsident.
Rauschgiftkriminalität
Die Fallzahlen im Bereich der Rauschgiftkriminalität sind im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2020 von 338 auf 292 Delikte zurückgegangen.
Verkehrsunfallstatistik
Neben der Kriminalitätslage reflektierten die Teilnehmer auch auf die polizeiliche Verkehrsunfallstatistik. Die Gesamtzahl der Verkehrsunfälle ist im Vergleich zum Vorjahr (4.627) um 7,82 % auf 4.989 Unfälle gestiegen. Auch die Zahl der Verkehrsunfälle mit Personenschäden ist gestiegen. Registrierte man im Landkreis Landshut unter Einbeziehung der BAB A 92 im Jahr 2020 noch 510 Verkehrsunfälle mit Personenschaden ereigneten sich im vergangenen Jahr 536 Verkehrsunfälle mit Personenschäden. Dabei wurden 703 Verkehrsteilnehmer verletzt (2020: 661).
2021 haben im Landkreis Landshut 7 Menschen bei Verkehrsunfällen ihr Leben verloren (2020: ebenfalls 7).
Hauptunfallursachen sind nach wie vor nicht angepasste bzw. überhöhte Geschwindigkeit und Fahren unter Alkoholeinfluss. Im Vergleich zu 2020 sind die Geschwindigkeitsunfälle von 127 auf 196 und die Alkoholunfälle von 41 (2020) auf 68 (2021) gestiegen.
In Anlehnung an das neue Verkehrssicherheitsprogramm 2030 „Bayern mobil – Sicher ans Ziel“ führt das Polizeipräsidium Niederbayern auch heuer wieder verstärkte Kontrolltätigkeiten zur Bekämpfung der Hauptunfallursachen durch. Dies gehört für unsere Kolleginnen und Kollegen auch in diesem Jahr zu den Hauptaufgaben im Verkehrsbereich“, so Polizeipräsident Manfred Jahn.
Der Polizeipräsident betonte im Rahmen des Sicherheitsgespräches, dass neben der Gewährleistung der objektiven Sicherheitslage und der Verkehrssicherheit insbesondere die Stärkung des Sicherheitsgefühls der Bevölkerung eine zentrale Aufgabe der niederbayerischen Polizei einnimmt.
Die niederbayerische Polizei will das erreichte Sicherheitsniveau nachhaltig stärken und damit einen wesentlichen Teil dazu beitragen, dass die hohe Lebensqualität im Landkreis Landshut weiterhin in dieser Form wahrgenommen werden kann. Eine gute objektive Sicherheitslage und damit einhergehend ein gutes Sicherheitsgefühl sind auch ein wesentlicher Standortfaktor für unsere Region, so Jahn. Landrat Peter Dreier betonte, wie wichtig die Polizeipräsenz in der Präventionsarbeit ist. „Neben der Verfolgung bereits begangener Delikte und Taten ist vor allem auch die Vorbeugung und Aufklärung ein wichtiger Baustein, damit unsere Bürgerinnen und Bürger sich sicher fühlen können“, so Dreier.
Abschließend bedankte sich Polizeipräsident Manfred Jahn im Namen aller Polizeibeschäftigten für die vertrauensvolle und sehr kollegiale Zusammenarbeit mit dem Landratsamt Landshut.