Fotos (W. Götz): Die Ausstellung "Think Global, Build Social" zeigt zahlreiche Beispiele aus der gesamten Welt für besseres Bauen.
Landshut - gw (12.04.2018) „Bauen wir in Landshut immer das, was wir wollen?“ Diese Frage stellte Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner bei der Eröffnung der Ausstellung „Think Global, Build Social! Bauen für eine bessere Welt“ in der Großen Rathausgalerie in den Raum. Denn Architektur sollte mehr sein, als darin reine Renditeobjekte zu sehen. Genau darum geht es in der Ausstellung, die nach vielen internationalen Stationen nun in Landshut gezeigt wird. Architektur sollte sich vor allem an den Wünschen der Bürger und Bewohner orientieren.
Für Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner kann Architektur mehr, als nur Rendite zu erzeugen.
„Gerade die Nachhaltigkeit ist an Architektur interessant“, so Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner bei seinem Grußwort vor den rund 150 Besuchern der Vernissage. Gerade mit lick auf Landshut, sei dies ein Thema meinte Keyßner, wenn man sieht, dass mache Häuser nach 30 Jahren den Zenit ihres Daseins erreicht haben, anderseits zahlreiche historische Bauten, noch heute die Kultur des Mittelalters wiederspiegeln.
Dass die Wohnungsfrage ein Graph für das soziale Klima darstellt, betonte Regierungsvizepräsident Dr. Helmut Graf in seiner Rede. Daher sei es sehr positiv, dass Ministerpräsident Dr. Markus Söder ein neues Bauministerium gegründet hat. Die Architektur trägt dabei, so Graf, eine entscheidende Rolle mit bei. Sie muss für den Menschen sein und bildet die Zeitgeschichte ab.
Architekt Karl Sperk nannte es "Ein glück für Landshut" dass die Ausstellung in der Drei-Helmen-Stadt gezeigt wird.
Wir betrachten es als ein großes Glück, dass wir diese so aktuelle und spannende Ausstellung nach Landshut holen konnten, freute sich Architekt Karl Sperk für den Verein „architektur und kunst e.v. landshut“. Denn diese Ausstellung mit Beispielen sozial engagierter und nachhaltiger Architektur sensibilisiert Architekten, die Verantwortung für die Lebensbedingungen und die gebaute Umwelt für die Menschen zu verbessern.
Prof. Dr. Andreas Lepik geht der Rummel um Stararchitekten "auf den Senkel".
„Diese Ausstellung ist ein Baby von mir.“ Mit diesen Worten begann Prof. Dr. Andreas Lepik seine Einführungsrede. Lepik, der seit 2012 das Architekturmuseum der TU München im Haus der Pinakothek der Modernen leitet, und als Kurator diese Ausstellung, die schon in elf Ländern zu sehen war, in’s Leben rief, möchte zeigen, was Architektur leisten kann: Nämlich die Gesellschaft nachhaltig und sozial positiv zu beeinflussen.
Klar grenzte er sich von dem Rummel um Stararchitekten ab. „Die gehen mir auf den Senkel!“ Denn für Lepik zählen nicht auf dem Reißbrett fernab jeglicher Realität konstruierte Kunstbauten, deren Abbild dann in Hochglanz kaschierten Katalogen gezeigt wird. Er wünscht sich Architektur, die mit dem „normalen“ Menschen spricht. Ihm war es wichtig, Architekten zu finden, die mit den Menschen und mit den Materialien vor Ort arbeiten. So ist Lehm als Baustoff günstiger und ökologischer als Glas oder Beton. Denn Architektur soll sich an die Bedürfnisse vor Ort anpassen. So wird rchitektur zur gelebten Kultur.
Die Ausstellung des Kurators Prof. Dr. Andreas Lepik zeigt Beispiele für soziale und nachhaltige Architektur.
Die Ausstellung in der Großen Rathausgalerie ist bis Sonntag, 13. Mai, von Dienstag bis Freitag und sonntags von 14 bis 18 Uhr sowie am Samstag von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
Sie zeigt aktuelle Beispiele einer sozial engagierten Architektur, die versucht mit viel Eigeninitiative und Kreativität die Lebensbedingungen der Menschen und deren Umwelt in weniger privilegierten Regionen der Welt zu verbessern. diese Projekte - darunter Schulen, Wohn- und Gemeinschaftsbauten und öffentliche Räume - entstehen häufig aus der engen Zusammenarbeit mit den Nutzern und unter der Einbeziehung lokaler Bautraditionen . Sie verleugnen nicht die Bedürfnisse und Interessen derer, für die und mit denen sie gebaut werden und sorgen für einen wechselseitigen Wissensaustausch.