Landshut – pm (14.09.2018) Seit 25 Jahren sind Tafeln aktiv im Kampf gegen Armut und Lebensmittelverschwendung. 1993 wurde in Berlin die erste Tafel gegründet. Mittlerweile geben 60.000 Tafel-Engagierte in über 940 Tafeln gespendete Lebensmittel an 1,5 Mio. bedürftige Menschen weiter. Dieses Jubiläum ist am Samstag, 15. September Grund genug, einen Infotag zu veranstalten. Organisiert hat diesen Tag der Information die Tafel St. Peter und Paul mit Unterstützung des Trägers, der Diakonie Landshut und der Tafel im Tunnelhaus.
Um 10 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem ökumenischen Gottesdienst mit den Geistlichen Dekan Alexander Blei und Dekan Stelzner. Ab ca. 10:30 Uhr folgen die Grußworte von Oberbürgermeister Alexander Putz, Giuseppe Cafariello vom Migrationsbeirat, dem geschäftsführenden Vorstand Holger Peters von der Diakonie Landshut und Günter Eder, dem Vorstand des Pfarrgemeinderates von St. Peter und Paul.
Ab 11 Uhr haben Sie dann die Gelegenheit, die Ausgabestelle der Tafel St. Peter und Paul zu besichtigen, die ehrenamtlichen Tafelteams von St. Peter und Paul sowie des Tunnelhauses kennenzulernen und sich über die Warenbeschaffung zu informieren.
Natürlich ist auch für das leibliche Wohl gesorgt. Gegen eine kleine Spende werden schmackhafte Suppen und kalte Getränke sowie Kaffee und Kuchen angeboten.
Mit einem Kinderprogramm wird Ihr Nachwuchs unterhalten. Die Auswertung einer Umfrage, die 2017/18 stattgefunden hat ergab, dass deutschlandweit ca. 60.000 Menschen für die Tafeln im Einsatz sind. 90 % der Helfer sind ehrenamtlich aktiv. Über 60 % der Ehrenamtlichen sind Frauen; knapp 70 % sind im Seniorenalter.
Die Tafel-Aktiven leisten pro Jahr insgesamt 24 Millionen Stunden ehrenamtliche Arbeit. Rechnet man diese Zeitspenden um, hat ihr Einsatz einen Wert von 216 Millionen Euro (Mindestlohn von 9,00 € pro Stunde) jährlich.
Jährlich verteilen die Tafeln Lebensmittel in Höhe von 264.000 Tonnen. Der größte Anteil davon ist Obst und Gemüse (41 %). Über 82 % der Tafeln arbeiten mit regelmäßigen Spendern wie Supermärkten, Händlern, Bäckereien oder Fleischereien zusammen.
Damit leisten die Tafeln einen wichtigen, sinnstiftenden Beitrag zur Lebensmittelrettung. Gleichzeitig fordert Tafel Deutschland weitere Schritte zur Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung wie die Abschaffung des Mindesthaltbarkeitsdatums bei lang haltbaren Produkten und die Einführung des Faches Lebensmittelkunde in Schulen.
Wer ein Leben lang gearbeitet hat, darf im Alter nicht arm sein. Gleichzeitig darf Armut nicht länger vererbt werden. Neben Rentnern stellen Kinder und Jugendliche die größte Gruppe der Tafel-Kunden. Ihr Anteil liegt mittlerweile bei 30%. Bildung ist der beste Schutz vor Armut. Tafel Deutschland fordert die kostenlose, bedarfsgerechte und qualitativ hochwertige Bildung von der Kita bis zur Hochschule.