Polizei patrouliert vor der Unterkunft in der Niedermayerstraße.
Landshut – pm (05.04.2020) Die zwei großen „Gemeinschaftsunterkünfte“ für Asylsuchende, in denen Hunderte Menschen auf engstem Raum und unter menschenunwürdigen Bedingungen im Stadtgebiet Landshut leben müssen wurden nun komplett unter Quarantäne gestellt. Anstatt das Risiko für die Menschen zu reduzieren wurden sie nun eingesperrt und müssen sich weiterhin mit vielen Menschen Bad, Toilette und Küche teilen und müssen mit der ganzen Familie in bloß einem Zimmer leben.
Zwei Polizisten und ein Hund am Eingang der Gemeinschaftsunterkunft.
„Diese Form der Unterbringung war schon immer falsch und unmenschlich, aber nun werden viele Menschenleben gefährdet, da bewusst riskiert wird, dass sich hunderte Menschen ungeschützt anstecken und möglicherweise lebensgefährlich erkranken“, heißt es in einer Pressemitteilung der Seebrücke Landshut.
Ein Bewohner der Einrichtung in der Niedermayerstraße äußert sich dazu: „Seit zwei Tagen werden unsere Menschenrechte verletzt und die Häuser unter polizeilicher Kontrolle geschlossen. Wir sind keine Kriminellen. Und wir werden krank.“
Die Polizei steht in voller Montur und mit Hunden in der Unterkunft und bedroht die verängstigten eingesperrten Bewohner*innen. Noch dazu werden diese nicht darüber aufgeklärt weshalb sie genau eingesperrt wurden und wie sie sich verhalten sollen.
Eine Aktivistin dazu: „Es ist essenziell, dass alles unternommen wird, um die Ausbreitung von Corona einzudämmen. Weshalb es unverantwortlich ist die Menschen hier auf engstem Raum einzusperren. Sie bangen um ihr Leben. Wir fordern die Regierung von Niederbayern dazu auf, die Menschen aus beiden Unterkünften sofort zu evakuieren und dezentral unterzubringen!“