Landshut/Straubing - pm (19.08.2020) . Aktive Gewerkschafter*innen aus den Stadtverwaltungen Straubing und Landshut, den Stadtwerken Landshut und Passau, sowie dem Bundeswehrdienstleistungszentrum Bogen und der Hauptverwaltung der DRV Bayern Süd trafen sich am Dienstag und Mittwoch zum Arbeitsstreik, um über angemessene Reaktionen auf die harschen Gegenvorstellungen der Arbeitgeberseite zu beraten.
Die beiden Treffen, die in einer Reihe mit weiteren Besprechungen u.a. in Deggendorf und Passau stehen, haben zum Ziel örtliche und vor allem auch coronakonforme Aktionen in der laufenden Tarifrunde in Niederbayern vorzubereiten.
„Natürlich ist die derzeitige Lage eine Herausforderung für uns als Arbeitnehmerseite.“ Meint dazu der zuständige Gewerkschaftssekretär Christoph Kittel. „Wenn aber die öffentlichen Arbeitgeber meinen, sie können die Pandemie ausnutzen, um jetzt mehrjährige Nullrunden oder gar tiefgreifende Einschnitte durchzudrücken, dann haben sie sich gehörig geschnitten!“
Vorausgegangen war eine enttäuschende erste Verhandlungsrunde mit der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und dem Bund, in der anstelle eines Angebotes an die Arbeitnehmerseite weitreichende Gegenvorstellungen auf den Tisch gelegt wurden. „Die Versorgung der Bevölkerung war zu jeder Zeit gesichert. Geklatscht wurde im Frühjahr von allen Balkonen und jetzt sollen wir Beschäftigte als ‚Dank‘ auch noch für diese Krise bezahlen?“ empört sich ein Mitarbeiter der Stadtwerke Landshut „Das demotiviert natürlich die Kolleginnen und Kollegen, die voraussichtlich im Herbst wieder alles geben müssen.“
Insbesondere die kommunalen Arbeitgeber schlugen das Angebot der Gewerkschaft ver.di auf eine kurze Laufzeit aus und bestanden auf eine „normale Tarifrunde“. Monika Linsmeier, Bezirksgeschäftsführerin ver.di Niederbayern, meint dazu: „Gerade die Kommunen wurden großzügig im Konjunkturpaket bedacht. Zeitgleich kommt die wirtschaftliche Erholung wohl doch schneller, als erwartet und einzelne Privatunternehmen werden ebenfalls mit großem finanziellem Einsatz der öffentlichen Hand unterstützt. Da löst eine solche Haltung der öffentlichen Arbeitgeber bei den als unverzichtbar eingestuften Beschäftigten blankes Unverständnis aus.“
Eine weitere Verhandlungsrunde findet am an diesem Wochenende statt. „Danach werden wir wissen, ob wir trotz Corona in den Arbeitskampf treten müssen“, so die Zusammenfassung eines ver.di-Vertrauensmannes aus der kommunalen Abfallentsorgung.