Landshut pm (29.09.2020) „An Demenz erkrankte Menschen haben es verdient, dass man ihnen mit Würde und Respekt begegnet. Die Diagnose Demenz darf nicht dazu führen, dass Menschen von der Gesellschaft ausgeschlossen werden.
Wir alle sind aufgefordert, uns von dem ausschließlich an den Defiziten orientierten Blick auf diese Krankheit zu lösen“, erklärte Franz Wölfl, der Vorsitzende des Seniorenbeirates der Stadt Landshut, anlässlich der (Mit-)Unterzeichnung des Bayerischen Demenzpaktes am 21. September in Schloss Nymphenburg in München.
Das Thema Demenz war auch Gegenstand der Arbeitssitzung des Landshuter Seniorenbeirates am vergangenen Donnerstag. Frau Nadja Limmer, Neurolinguistin und Pädagogin M.A., und Frau Johanna Myllymäki, Dipl. Psychogerontologin, Dipl. Pädagogin, Lic.SSc. (Fin), informierten über die Aufgaben der „Fachstelle für Demenz und Pflege Niederbayern“. Die Fachstelle, organisatorisch Teil des Landshuter Netzwerkes, ist die zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um das Thema „Demenz“ in Niederbayern. Sie unterstützt den Wissenstransfer sowie den weiteren Auf- und Ausbau von Versorgungsstrukturen und Hilfsangeboten für Menschen mit Demenz und deren Angehörige. Darüber hinaus fungiert sie als Anlaufstelle für unterschiedliche Beratungs- und Unterstützungsstrukturen, wie beispielsweise die Fachstellen für pflegende Angehörige und die Pflegestützpunkte.
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Errichtung eines Pflegestützpunktes für die Stadt und den Landkreis Landshut ein. Hintergrund ist die am 1. 1. 2020 in Kraft getretene Änderung des bayerischen Gesetzes zur Ausführung der Sozialgesetze. Seit Anfang des Jahres können Bezirke, Landkreise und kreisfreie Gemeinden von den Pflegekassen zur bedarfsgerechten Gewährleistung einer wohnortnahen Pflegeberatung die Einrichtung eines Pflegestützpunktes verlangen. Während die Vertreterinnen der Fachstelle für die Einrichtung eines gemeinsamen Pflegestützpunktes für Stadt und Landkreis plädierten, argumentierten die Mitglieder des Seniorenbeirates zurückhaltender.
Die Wohlfahrtsverbände, so die Mitglieder des Seniorenbeirates, würden eine ausgezeichnete Pflegeberatung anbieten. Parallelstrukturen – einerseits die Wohlfahrtsverbände, andererseits ein neuer Pflegestützpunkt – aufzubauen, sei nicht sehr sinnvoll. Im Übrigen habe sich das grundgesetzlich garantierte Subsidiaritätsprinzip zu Gunsten der freien Wohlfahrtspflege in den letzten 70 Jahren bestens bewährt. Nichtsdestotrotz wird der Seniorenbeirat die in Stadt und Landkreis laufende aktuelle Diskussion weiter sehr genau verfolgen und zu gegebener Zeit das Thema „Pflegestützpunkt“ erneut beraten.
V.i.S.d.P.: Franz Wölfl, Vorsitzender des Seniorenbeirates der Stadt Landshut, Altstadt 315, 84028 Landshut, Tel.: 0871 88 13 92