Klaus Karg am Weltacker Landshut - Foto: Simon Emmerlich
Bayern – br (30.03.2022) Mit dem Wettbewerb "Gutes Beispiel" zeichnet das BR-Kulturradio Bayern 2 Menschen und ihre Projekte für eine bessere Gesellschaft aus. Mit dabei der Landshuter Weltacker. Ab sofort kann das Publikum unter www.bayern2.de/gutes-beispiel abstimmen und entscheiden, wer gewinnt und wie das Preisgeld von insgesamt 10.000 Euro aufgeteilt wird. Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 6. April, live im Programm von Bayern 2 statt.
Die Projekte im Finale
Weltacker – Nachhaltiger Lernort für Landwirtschaft und Ernährung (Landshut)
Kartoffeln, Weizen, Sonnenblumen und mehr wachsen auf dem Weltacker Landshut. Er ist der erste seiner Art in Bayern und zeigt anschaulich, wieviel Ackerland jedem Menschen zur Verfügung steht, wenn die globale Ackerfläche gerecht aufgeteilt wird. Es sind 2.000 Quadratmeter. Auf dieser Fläche werden die wichtigsten Kulturpflanzen maßstabsgetreu zu ihrer globalen Anbaufläche angebaut. Schnell wird klar: Wir Europäer leben auf Kosten der Anderen. Die Flachsernte reicht nicht für unseren Kleiderkonsum. Würde man die Fläche für Biospriterzeugung nutzen, kämen wir 4.000 Kilometer weit, hätten aber nichts zu essen. Der Weltacker Landshut lässt uns über den eigenen Konsum nachdenken.
Die gute Stube – gegen Einrosten und Einsamkeit (München)
Eine gute Stube, das klingt nach einem warmen, freundlichen Ort. Mehr als nur das ist die gute Stube in München: Ein Ort für Alt und Jung, an dem geredet, gefeiert und gewerkelt wird. In einem ehemaligen Klostergebäude im Norden der Stadt haben die Vereinsmitglieder verschiedene Stuben eingerichtet. Es gibt eine Fitness-, Bastel-, Schreib- oder Musikstube sowie einen großen Stubengarten. Hier kann jeder seinen Hobbies nachgehen oder im Alter noch Neues lernen. Der Verein will Menschen zusammenbringen und sie raus aus der Einsamkeit holen. Wer in der guten Stube ist, bringt sich ein, wird gebraucht und nimmt am Leben teil.
Wozu Demokratie? Wochen zur Demokratie (Passau)
Demokratie ist für die meisten etwas Selbstverständliches. Doch gerade in diesen Zeiten wird deutlich, dass Demokratie eine Aufgabe ist, um die man sich kümmern muss. Genau das machen die Organisatorinnen und Organisatoren des Demokratie-Festivals „Wozu Demokratie?“ in Passau. Mit Diskussionsrunden und Lesungen, Workshops und Filmabenden, Kunstaktionen und Ideenlaboren vernetzen sie Bürgerinnen und Bürger und stärken das demokratische Bewusstsein. Ob Klimakrise, Verschwörungsmythen oder Grundrechte – über all das diskutieren Besucherinnen und Besucher und entwickeln neue Konzepte für das demokratische Zusammenleben.
Icebreaker – Aufklärung über Depression im Jugendalter (Nürnberg)
Antriebslos, mutlos oder isoliert: Eine Depression hat viele Anzeichen. Dennoch bleiben psychische Erkrankungen oft lange unerkannt und sind zudem sehr tabuisiert, gerade bei Jugendlichen in der Pubertät. Das Projekt Icebreaker mit Sitz in Nürnberg will dagegen angehen, klärt auf und ermutigt Betroffene, Hilfe zu suchen. Vor der Pandemie entwickelte der Verein mit den Jugendlichen ein Theaterstück, in der Coronazeit wurden dann Videoclips produziert, die an Schulen in verschiedenen Kommunen Bayerns gezeigt werden. Schülerinnen und Schüler bringen die Krankheit raus aus der Tabuzone. Sie lernen, Anzeichen von Depression zu erkennen und offen darüber zu reden.
open.med – Gesundheit ist ein Menschenrecht (München)
Die meisten Menschen gehen bei einer Krankheit einfach zum Arzt, geben ihre Krankenkassenkarte ab und werden behandelt. Manche können dies aber nicht, weil sie aus dem Krankenkassensystem gefallen sind oder nie drin waren. Das Team aus Haupt- und Ehrenamtlichen von open.med in München behandelt Menschen ohne Versicherung kostenlos. Es kommen Obdachlose oder Menschen ohne gültige Papiere, aber auch ehemals Privatversicherte, die aufgrund von Schicksalsschlägen oder Insolvenzen ihre Beiträge nicht mehr bezahlen können. Neben der medizinischen Versorgung bietet open.med auch eine Sozialberatung an, um den Menschen zu helfen, in die Regelversorgung der Krankenkassen zu kommen.
Die Jury
Neben der früheren Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger und der Unternehmerin und Gründerberaterin Günes Seyfahrt waren in der Jury: Thomas Lillpopp von der Hofpfisterei, Bayern 2-Programmbereichsleiter Stefan Maier und die Bayern 2-Journalistinnen Julia Nether, Elke Malzacher und Jutta Prediger.
Abstimmung und Preisverleihung
Die Preisverleihung findet am Mittwoch, 6. April, ab 18.05 Uhr live auf Bayern 2 statt. Bis 18.30 Uhr kann online unter www.bayern2.de/gutes-beispiel über die Gewinner abgestimmt werden. Das Preisgeld in Höhe von insgesamt 10.000 Euro stiftet die Hofpfisterei.
Über den Wettbewerb
„Gutes Beispiel“ ist eine Aktion von Bayern 2, bei der Projekte ausgezeichnet werden, die sich auf vorbildliche Weise für eine bessere Gesellschaft einsetzen. Bayern 2 zeigt damit, dass man mit Mut, Engagement und Leidenschaft die Gesellschaft positiv beeinflussen kann. Mit dem Wettbewerb will Bayern 2 innovative Projekte aus Bayern fördern, den Machern Anerkennung aussprechen und andere motivieren, ebenfalls mit gutem Beispiel voranzugehen.