Landshut – pm (16.10.2018) Etwa 20 Radlerinnen und Radler trafen sich vor kurzem, um verschiedene Radweg-Alternativen von der Dr. Herterich-Allee bis zum Hans-Leinberger-Gymnasium (HLG) zu erkunden. Gleich beim ersten Halt an der Dr. Herterich-Allee unter der Bahnbrücke ergaben sich die ersten Probleme: die Einmündung vom Kutschenreuterweg in die Dr. Herterich-Allee stellt einen Gefahrenpunkt dar.
Der Radler, der hier einmündet, muss zunächst den Fußweg überqueren, um auf den Radweg zu kommen. Darüber hinaus ist die Einmündung auf der gegenüberliegenden Seite der Bahnlinie in die Dr. Herterich-Allee ebenfalls nicht ungefährlich. Von den Teilnehmern wurde vorgeschlagen, besser zu beschildern und den Radweg rot zu markieren, die getrennten Bahnen für Rad- und Fußweg zu tauschen sowie nachts besser zu beleuchten, damit die Stempen auf dem Radweg, die die Autofahrer abhalten sollen, gesehen werden können.
Der nächste neuralgische Punkt war die Brücke am Kutschenreuterweg, die im Nichts endet. Ursprünglich war dort vorgesehen, den Geh- und Radweg weiter entlang des Bahngleises bis zum Rennweg zu führen, was aus baulichen und eigentumsrechtlichen Gründen nicht mehr möglich ist. Der ausgeschilderte Weg läuft hier umständlich rechts unter der Eisenbahnunterführung in die Einselestraße. Am Rennweg muss man als Radler gegen die Fahrtrichtung am Radweg erneut die Gleise unterqueren. Man weiß jedoch nicht, dass man gegen die Fahrtrichtung fahren darf, denn es ist wohl ein Zweirichungs-Radweg. An dieser Stelle wäre wiederum eine Beschilderung oder Markierung an der Fahrbahn notwendig.
Ist der Radler unter der Brücke durch, begegnet ihm ein Schild, das es so in ganz Bayern nicht geben dürfte: Der Biker muss um 180 Grad wenden, um auf die schmale Straße zu kommen, die dann anschließend über den Rennweg und wieder entlang des Gleises Richtung Altdorf bzw. Hans-Leinberger-Gymnasium, nochmals um 90 Grad abknickend, führt. Eine solche Radwegführung scheint für die meisten Fahrer nicht praktikabel und vor allem für Schüler nicht ungefährlich. Für ortsfremde Radfahrer ist dieser Weg schwierig nachzuvollziehen.
Eine Alternative, aus Richtung Stadtmitte zum Gymnasium und weiter nach Altdorf zu gelangen, geht über die Haydnstraße. Vorbei an der „Niemandsland-Brücke“ fährt man nicht rechts, sondern links über die geschotterteHaydnstraße und einen kombinierten Geh- und Radweg bis zur ehemaligen Adlerschwaige. Dieser Weg erfüllt in Teilabschnitten nicht die Voraussetzungen, da er viel zu schmal ist, um einen gefahrlosen Zweirichtungsverkehr zu gewährleisten. Kurz vor dem Rennweg ist die Verkehrssituation ist sehr unübersichtlich, wofür mehrere Faktoren verantwortlich sind: Von links kommt Parkverkehr (Sparkasse, Apotheke, Discounter). Die Straße knickt sehr stark in den Rennweg, so dass kaum zwei Autos aneinander vorbei fahren können. Zum anderen mündet von rechts eine Anliegerstraße, die in Zukunft wegen der dichten Bebauung viel Verkehr aufnehmen muss. An dieser neuralgischen Stelle müssen sich die Radler (das sind morgens und mittags vor allem die Schüler des HLG) irgendwie „vorbeimogeln“ – anders kann man das nicht bezeichnen. Erst dann geht es mit einer zu kurz geschalteten Ampel über den Rennweg.
Die geschilderte Situation ist für Fußgänger und Radfahrer untragbar und einer Stadt wie Landshut, die sich als fahrradfreundlich bezeichnet, nicht würdig. Leider sieht die Interessengemeinschaft hier aufgrund der beengten Lage und der Nachverdichtung kaum Gestaltungsmöglichkeiten. An dieser Stelle wurde ein städteplanerisches Gesamtkonzept für neue Bebauungspläne angemahnt, in dem künftig nicht nur das Bauen, sondern auch die Verkehrsproblematik und die Grünordnung angemessen berücksichtigt werden.
Die Vertreter von „Landshut natürlich mobil“ werden in nächster Zeit mit der städtischen Verwaltung Verbesserungsmöglichkeiten diskutieren. Insgesamt plädieren die Teilnehmer für eine alternative Lösung über eine andere Trasse, die ggf. Verhandlungen mit privaten Grundstückseigentümern nach sich ziehen. Gerne sind weitere Interessenten aus der Bürgerschaft zur Mitarbeit bei „Landshut natürlich mobil“ willkommen.