Die Vertreter der BI (v.l.n.r.): Siegfried Pschibul-Markgraf, Elke März-Granda, Marie-Sophie Vogel, Dr. Christian Thurmaier.
Landshut – pm (06.10.2019) Beim Treffen der Bürgerinitiative (BI) Landshut ließ der Sprecher Siegfried Pschibul-Markgraf die bisherige Geschichte der Startbahn Revue passieren: Im Juli 2011 wurde der Planfeststellungsbeschluss für die 3. Bahn erlassen. Nachdem sämtliche Klagen abgewiesen wurden, besteht nunmehr schon seit 2014 Baurecht.
Im Juni 2012 lehnten die Münchner in einem Bürgerentscheid zu 54 Prozent den Bau der 3. Bahn ab. „An diesen Bürgerwillen hält sich Oberbürgermeister Reiter auch heute noch“, erläutert Pschibul-Markgraf. 2016 brach Seehofer sein Versprechen, den Startbahngegnern entgegen zu kommen und sprach sich in einer Regierungserklärung klar für den Bau aus. Seit der Regierungskoalition von CSU und Freien Wählern 2018 besteht ein fünfjähriges Moratorium zum Ausbau. Was aber nach den fünf Jahren geschieht, steht in den Sternen.
„Für das gigantische Projekt gibt es derzeit schlicht keinen Bedarf. Vergleicht man die Zahl der Flugbewegungen vom Zeitpunkt des Beginns der Planungen für ein dritte Startbahn im Jahr 2005 (398.800) mit denen des Jahres 2018 (413.000), so ergibt dies eine Zunahme von lediglich 3,5 Prozent. Erst bei mehr als 480.000 Flugbewegungen reiche die Kapazität mit zwei Bahnen nicht mehr aus, gibt sogar der Flughafenbetreiber Flughafen München GmbH (FMG) zu. Von Januar bis Mai 2019 gab es 2,8 Prozent mehr Flugbewegungen, was nach wie vor keine weitere Startbahn rechtfertigt. Die BI ist überzeugt, dass auch mit den vorhandenen zwei Startbahnen der Flugbetrieb über Jahre hinaus gesichert ist.
Der BI-Sprecher verurteilte das Vorgehen der FMG, die seit 1994 nachweislich mindestens 384 Mio. Euro Subventionen an Fluggesellschaften bezahlt hat. Ziel ist dabei, die Förderung des Luftverkehrswachstums am Flughafen München. Er wies auf eine Massenpetition hin, mit der die Staatsregierung aufgefordert wird, dafür Sorge zu tragen, dass die FMG ihr so genanntes Förderprogramm von Flugverbindungen umgehend einstellt. Denn „Fliegen ist nicht erst seit Greta Thunberg die für das Klima schädlichste Form der Fortbewegung.“ so Dr. Christian Thurmaier. Die stellvertretende Sprecherin Marie-Sophie Vogel ergänzte: „Unter Klimaschutzgesichtspunkten ist die 3. Startbahn obsolet.“
Unterschriftslisten zur Massenpetition liegen in diversen Geschäften in Landshut aus und stehen unter: https://www.keine-startbahn3.de/ zum Herunterladen bereit.
Im weiteren trat die BI mit einstimmigem Beschluss den Landshuter Machbarn bei. Außerdem beteiligte sich die BI Landshut am Lichterzeichen-Marsch in Freising am 6. Oktober um 18 Uhr.