Finanzierung der Gaskraftwerke?

Herr Aiwanger hat in einer Hinsicht völlig recht. Der Bau der großen Stromtrassen zum Transport von Windstrom nach Bayern hilft uns hinsichtlich des geplanten Atomausstiegs keinen Meter weiter. Denn Wind weht halt leider nur zu bestimmten Zeiten in ausreichendem Maße (im Mittel ca. 1.500h von 8.765 Jahresstunden). Bayern erzeugt übrigens derzeit ca. 47% seines Strombedarfs mit den vier verbliebenden Kernreaktoren. Insofern stehen die energiepolitischen Gesinnungsethiker in Kürze vor der Wahl: Entweder man verlängert die Laufzeiten - was man scheut, wie der Teufel das Weihwasser - oder man stellt grundlastfähige Großkraftwerke her. Gas wäre eine Möglichkeit, nur gibt es dabei zwei Aspekte zu bedenken: Zum Einen macht man sich dadurch noch mehr von Energieimporten aus instabilen Weltregionen abhängig und zum Anderen kann heute niemand ein Gaskraftwerk rentabel betreiben. Das heißt, wir müssen auch die Backupkapazitäten subventionieren. Genauso sieht das mit den Speicherkapazitäten aus. Abgesehen davon, dass es hier noch keine marktreife Technologie gibt (für den Masseneinsatz), kommen die Speicherkosten auch noch dazu. Auch die müssen subventioniert werden. Deutschlands Energiewende ist ein Musterbeispiel an staatlicher Planwirtschaft, an dem Erich Honecker und Leonid Breschnew ihre wahre Freude gehabt hätten. Aber auch liberale Vordenker, wie Ludwig van Mieses, die ihre Theorie einer zum Scheitern verurteilten Planwirtschaft wunderbar bestätigt sehen könnten. - Freundliche Grüße, Alexander Putz