Präsident Karl Seidl berichtete bei der 09er Jahreshauptversammlung über einen gesunden Verein. - Fotos: W. Götz
Landshut – gw (12.04.2019) „ETSV 09 Landshut“ – Dabei steht ETSV für Eisenbahner- und Turnverein - könnte sich auch „Ein toller Sportverein“ nennen. 09 steht für das Gründungsjahr, Heuer feiert der Verein an der Siemensstraße seinen 110. Geburtstag. Bei der gestrigen Jahreshauptversammlung präsentierte Präsident Karl Seidl einen Verein mit hohem Jugendanteil und finanziellen Zukunftspotential.
In seinem Bericht sprach Karl Seidl vor den rund 70 versammelten Mitgliedern an, was getan wurde und was getan werden muss. Sein Dank galt zunächst der hervorragenden „moralischen Grundhaltung“ der Übungsleiter und Trainer gegenüber dem Verein. Die Vereinsgala bezeichnete er als „absolutes Highlight“: „Wer sie gesehen hat, war begeistert.“ Zudem lobte der Präsident die hervorragende Arbeit im Bereich der Integration.
162 Deutsche Sportabzeichen wurden 2018 abgenommen. Erstmalig auch ein Norwegisches und Luxemburgisches. Die beiden Trainer-Urgesteine der Leichtathletikabteilung, Anneliese und Walter Albrecht, erhielten bei der letztjährigen Sportlerehrung im Rathausprunksaal höchste Auszeichnungen für ihr Ehrenamt durch die Stadt Landshut.
In diesem Jahr feiern die 09er ihr 110-jähriges Vereinsjubiläum mit einem dreitägigen Fest im September. Hauptorganisator und Sportleiter Manfred Käser verspricht schon jetzt einen humorvollen Kabarettabend am Freitag, samstags folgt ein sogenannter „Werfertag“ und ein Vereinsabend mit Musik, der Sonntag beginnt mit einem Frühschoppen, gefolgt von einem Tag der offenen Tür, Aktivitäten der Herzsportgruppe und einem Fußballspiel.
Blumen für die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, Rosi Sachsenhauser und Michaela Spies, durch Vizepräsidentin Aneliese Albrecht und Präsident Karl Seidl.
2018 konnte auch die Sanierung der Hygieneräume in der Kanuabteilung vollendet werden. Neue Fenster gab es in den Räumlichkeiten der Kegelbahn und der Karateabteilung, sowie neuen Asphalt im Zufahrtsbereich. Auch die 09-Unterführung in der Siemensstraße wurde „Gott sei Dank fertig gestellt“, so Seidl. so dass der Verein wieder von allen Seiten bestens erreicht wird.
Kommendes Jahr wird der Neubau des Zauns entlang der Siemens- und Liebingstraße in Angriff genommen. Dank hoher Zuschüsse durch die Stadt Landshut kann dieses notwendige Projekt nun starten. Auch die Sanierungen im sogenannten Zwischenbau gehen weiter und die Feuermelder in der Sparda-Halle werden turnusgemäß überprüft, bzw. ausgetauscht.
Der einzige Wermutstropfen des Vereins bildete die Absage des Sportlerballs, wegen zu wenig Resonanz, der auch im kommenden Jahr nicht neu aufgelegt wird. Dafür läuft der Kinderfasching weiterhin auf vollen Touren. Seine Einnahmen kommen voll und ganz der Jugendarbeit zu Gute.
Seitens des Stadtrats gaben sich zur Hauptversammlung Klaus Pauli, Ludwig Zellner, Robert Mader, Robert Gewieß und Hans-Peter Summer die Ehre. In Vertretung von Oberbürgermeister Alexander Putz übte Hans-Peter Summer scharfe Kritik an der Gerüchteküche gegenüber den Wirtsleuten des Vereins, in denen verbreitet wurde, dass das Wirteteam aufhören wolle. Summer nannte dies „rufschädigend gegenüber den Wirten und dem Verein“.
Stadtrat Hans-Peter Summer kritisierte die Gerüchte über die angebliche Schließung der ETSV 09 - Vereinsgastronomie scharf.
Karl Seidl, der die Jahreshauptversammlung „als gemeinsame Informationsveranstaltung für die Mitglieder bezeichnete“, gab bekannt dass derzeit 2112 gemeinsam Sport betreiben. 35,5 Prozent davon stammen aus dem Lager der Schüler und der Jugend oder als Zahl genannt 750, die in acht Abteilungen aktiv sind. „Mit der Jugend steht und fällt eine Abteilung“, leitete Jugendleiterin Sonja Würfel ihren Bericht ein.
100 Jugendspieler werden beispielsweise von 13 Trainern betreut, Mannschaften der Handballjugend spielen verlustpunktfrei bzw. sind bereits aufgestiegen, die Leichtathletikabteilung verfügt über 80 Schüler und im Bereich Turnen werden wöchentlich 15 Stunden speziell für Schüler und Jugendliche angeboten, um nur einige Eckpunkte aus Sonja Würfels Bericht zu nennen.
Kassiererin Sonja Lepinski legte einen sehr positiven Finanzbericht vor, der das hohe wirtschaftliche Arbeiten des Vereins wiederspiegelte. So übertrafen die Einnahmen die Ausgaben um über 30.000 Euro, was dem Verein finanzielle Luft verschafft. Denn auch in den nächsten Jahren müssen noch Kredite für den Neubau der Sparda-Sporthalle vor acht Jahren zurückgezahlt werden.
Revisor Klaus Pauli bestätigte die einwandfreie Buchführung des Vereins. Die Befürchtung, dass sich durch die Beitragserhöhung des ETSV negativ auf die Mitgliederzahlen auswirkt, haben sich laut Pauli nicht bestätigt. Ganz im Gegenteil, der Verein hat Mitglieder hinzugewonnen. Seiner vorgeschlagenen Entlastung der Vorstandschaft wurde einstimmig zugestimmt.
Nach nur rund einer Stunde und 15 Minuten endete die Jahreshauptversammlung mit dem Wunsch, einen Pressewart für den Verein zu finden.