Anspannung und hohe Motivation herrschen im Lager der Roten Raben vor dem Heimspiel gegen Bundesliga-Spitzenreiter VC Wiesbaden am Samstag um 19 Uhr („Sponsor of the day": Bäcker Bachmeier): Die Hessinnen sind derzeit etwas überraschend, aber aus guten Gründen die Nr. 1 im deutschen Frauen-Volleyball.
Nach fünf Siegen in Folge, darunter zuletzt dem glanzvollen 3:0 gegen Titelfavorit Dresdner SC, tritt das Team um die ehemalige Vilsbiburgerin Regina Mapeli Burchardt in der Ballsporthalle sicher mit viel Selbstvertrauen an.
Für die Roten Raben unterdessen ist das Match gegen den Tabellenführer eine sehr gute Chance zur Wiedergutmachung. Der Auftritt im Achtelfinal-Hinspiel des CEV Cups am Mittwochabend in Salo war nicht das Gelbe vom Eis, wie Geschäftsführer André Wehnert nach der 1:3-Niederlage bei den Finninnen kritisch anmerkte: „Wir müssen einen Gang zulegen. Mit einer Leistung wie in Salo brauchen wir uns gegen Wiesbaden nicht blicken lassen."
Man darf aber davon ausgehen, dass die Vilsbiburgerinnen vor einem ziemlich vollen Haus gegen den Spitzenreiter alles tun werden, um den eigenen Fans einen spektakulären Volleyballabend zu bieten und zugleich das Punktekonto wieder aufzustocken. Bei diesem Vorhaben muss Trainer Jorge Munari weiterhin auf die verletzten Tamari Miyashiro und Cristina Alves verzichten.
Somit stehen den jungen Anna Pogany als Libera und Celin Stöhr im Mittelblock weitere Bewährungschancen bevor. Pogany kann aus ihrer überaus soliden Leistung in Salo zusätzliches Selbstbewusstsein schöpfen, die 19-Jährige wurde beim Europacup-Spiel in Finnland zur wertvollsten Vilsbiburger Spielerin gekürt. Die meisten Punkte für die Roten Raben in Salo sammelte Außenangreiferin Michelle Bartsch (19), sie wird auch gegen Wiesbaden wieder eine zentrale Figur im Offensivspiel des akuellen Tabellenfünften sein.
Für die Roten Raben spricht im übrigen die Statistik. Und zwar völlig unmissverständlich. Zwölfmal ist der VC Wiesbaden bisher zu einem Bundesligaspiel in Vilsbiburg angetreten – und zwölfmal mussten die Gäste geschlagen wieder in den Bus klettern und nach Hause in die hessische Landeshauptstadt fahren. Warum sollte ausgerechnet die 13 zur Glückszahl des VCW werden?
Klar ist: Das Team von Jorge Munari will seinen Heimvorteil unbedingt ein weiteres Mal ausspielen. Und die Roten Raben wissen ganz genau: Mit einem Sieg sind sie wieder mittendrin in der Bundesliga-Spitzengruppe und können dann mit viel Rückenwind das Europacup-Rückspiel gegen Salo am kommenden Mittwoch sowie das DVV-Pokal- Halbfinale am Samstag, 14. Dezember, in Dresden in Angriff nehmen.