Das Raben-Team als verschworene Einheit während einer Auszeit beim Match gegen Wiesbaden.
Die Roten Raben haben in der Play-off-Runde der Bundesliga ein weiteres dickes Ausrufezeichen gesetzt. Am Sonntagnachmittag gewannen sie das erste Halbfinalspiel beim VC Wiesbaden mit 3:0 (25:23, 25:21, 25:21) und gingen damit in der „Best of three"-Serie mit 1:0 in Führung. Nun benötigen sie noch einen Erfolg, um das Endspiel um die Deutsche Meisterschaft zu erreichen. Die erste Gelegenheit dazu besteht am kommenden Samstag, 19 Uhr, wenn in der Ballsporthalle Vilsbiburg Spiel zwei stattfindet.
Vor 1.135 Zuschauern in der Großsporthalle Rüsselsheim, wo der VCW während der Play-offs seine Heimspiele austrägt, lieferten sich beide Teams, die schon die Bundesliga-Doppelrunde punktgleich auf den Plätzen 2 und 3 beendet hatten, ein hart umkämpftes Match. Wiesbaden war in keinem der drei Sätze ohne Chance, musste aber immer, wenn es darauf ankam, die Überlegenheit der Roten Raben anerkennen. Das Team des Trainer-Duos Jonas Kronseder/Vera Bondar bot eine sehr stabile, abgeklärte, reife Leistung, die ihre Wirkung vor allem in den entscheidenden Phasen entfaltete.
Schon im 1. Satz war dies zu besichtigen. Zunächst führte der VCW mit 8:6, dann der Gast mit 16:13, bevor Wiesbaden mit einem Zwischenspurt immerhin ausgleichen, nicht aber in Führung gehen konnte. Knapp, aber verdient setzte sich der nervenstarke Pokalsieger mit 25:23 durch, Liana Mesa Luaces verbuchte den Satzball.
Im 2. Durchgang kamen die Vilsbiburgerinnen zunächst richtig ins Rollen und führten schon 11:5 und später 16:10. Doch der VCW wehrte sich und schaffte mit der neuen Zuspielerin Kaisa Alanko, die für Martina Viestova kam, den Ausgleich zum 18:18. Mehr aber auch nicht, denn wieder schalteten die Roten Raben in der Crunch Time einen Gang nach oben und punkteten in schöner Regelmäßigkeit, bis mit 25:21 das 2:0 eingetütet war.
Auch nach der 10-minütigen Pause waren die Gäste wacher und setzten sich im 3. Abschnitt schnell mit 4:0 ab. Erneut gelang den Hessinnen ein zwischenzeitliches Comeback, das ihnen die 8:7-Führung bescherte. Doch bald fand Vilsbiburg wieder zu seiner cleveren, zielstrebigen Spielweise zurück und eroberte bei 18:14 jene Vier- Punkte-Führung, die bis zum Schluss Bestand haben sollte. Michelle Bartsch blieb es vorbehalten, den Matchball zum 25:21 zu verwerten, was von den gut 50 mitgereisten Schlachtenbummlern stürmisch gefeiert wurde.
Raben-Cheftrainer Jonas Kronseder zeigte sich in der Analyse überaus zufrieden mit der Vorstellung seiner Mannschaft. Wichtige Elemente des taktischen Plans seien gut aufgegangen, freute sich der Coach. „Wir konnten mit unseren Aufschlägen viel Druck auf Wiesbaden ausüben", so Kronseder. Auch die starke Block- und Feldabwehr sei ein wichtiger Faktor gewesen. Als beste Spielerin wurde einmal mehr Liana Mesa Luaces ausgezeichnet.