"Der Monat Juni lässt die Arbeitslosenzahl schmelzen", schreibt die Landshuter Agentur im aktuellen Monatsbericht. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen drei Prozent. Sie ist damit um 0,1 Prozentpunkt zum Vormonat Mai gesunken, im Vergleich zum Juni des Vorjahres hingegen aber gestiegen. Vor einem Jahr lag die Quote noch bei 2,8 Prozent. 7.235 Menschen waren im Juni arbeitslos, 283 weniger als im Mai, aber 403 mehr als noch vor einem Jahr.
3.111 Arbeitslose suchen eine Helfer- oder Anlerntätigkeit. Dies bedeutet, dass bei etwa 43 Prozent der Arbeitslosen in der Regel keine Berufsausbildung vorhanden bzw. diese so weit entfernt ist, dass sie nicht (mehr) zu verwerten ist. Für Helfertätigkeiten gibt es jedoch zu wenige Jobs. Diese Tatsache bestätigt nun auch eine aktuelle Studie des Instituts- für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB). Bundesweit entfallen der Studie zufolge nur 14 Prozent aller Arbeitsplätze in Deutschland auf das Helfer- und Anlernniveau.
Diese Tatsache erschwert es den Fachkräften der Arbeitsverwaltung für diese Personen unmittelbar passende Arbeitsstellen zu finden. In diesen Fällen müssen häufig gemeinsam mit dem Kunden Qualifizierungsmöglichkeiten eruiert werden, um die Einmündungschancen nach erfolgreichem Durchlaufen einer Weiterbildung zu erhöhen.
Aktuell sind im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen 2.124 Arbeitsstellen gemeldet sind. Das sind um 4,5 Prozent mehr als im Vormonat und 3 Prozent mehr als im Vorjahr. „In sehr großem Umfang sind dies Stellen für Fachkräfte. Sicherlich sind hierunter auch Helfer- oder Anlernstellen. Die Anzahl reicht jedoch nicht aus, um die Vielzahl unserer geringer Qualifizierten zu integrieren. Mit Blick in die Zukunft und dem in bestimmten Branchen bereits jetzt bestehenden Fachkräfte- Engpass, ist es wichtig, die Sicherung von Fachkräften voranzubringen, indem wir verstärkt auf Qualifizierung setzen," so Maria Amtmann, Leiterin der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen.
Um dem Bedarf an qualifizierten Kräften Rechnung zu tragen, sollen auch Wiedereinsteiger und qualifizierte Ältere ermutigt und unterstützt werden, auf dem Arbeitsmarkt wieder Fuß zu fassen. Seit einiger Zeit gibt es für diese Personen im Internet spezielle Informationen unter www.dasbringtmichweiter.de. Diese Internet-Seite ist Teil der Kampagne der Bundesagentur für Arbeit zur Fachkräftesicherung. Für jede dieser Zielgruppe gibt es dort spezielle Informationen zu Beratungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, zur Jobbörse, zu Kontaktdaten, etc.
Der Arbeitsmarkt nach regionalen Gesichtspunkten:
In der Stadt Landshut ist die Arbeitslosenquote im Juni um 0,2 Prozentpunkte auf 4,8 Prozent gesunken. Im Vorjahr lag sie bei 4,7 Prozent. Die Zahl der Arbeitslosen ist innerhalb eines Monats um 82 Personen auf 1.721 gefallen (75 mehr als im Juni des Vorjahres).
Im Landkreis Landshut ist die Zahl der arbeitslosen Frauen und Männer um 21 auf 2.129 gesunken. Die Arbeitslosenquote ist mit 2,5 Prozent im Vergleich zum Mai gleich geblieben. Im Vorjahresmonat lag sie mit 2,3 Prozent noch darunter.
Im Landkreis Rottal-Inn ist im Juni die Zahl der Arbeitslosen um 78 Personen auf 2.006 zurückgegangen. Im Vergleich zum Juni 2013 waren damit 39 Menschen mehr gemeldet. Die Arbeitslosenquote beträgt aktuell 3,1 Prozent (Vormonat 3,3 Prozent, Vorjahresmonat 3,1 Prozent).
Im Landkreis Dingolfing-Landau ist die Arbeitslosenquote von Mai auf Juni um 0,1 Prozent auf 2,5 Prozent gefallen. Der Bestand an Arbeitslosen sank um 102 auf 1.379 Personen. Im Vorjahresmonat waren 150 Arbeitslose weniger gemeldet. Die Arbeitslosenquote betrug im Juni 2013 nur 2,2 Prozent.
Mit 3.417 Stellen liegt die Zahl der Stellen deutlich über der der gemeldeten Bewerber von 2.479. Im Vorjahresvergleich ist die Zahl der gemeldeten Ausbildungsstellen um 2,2 Prozent angestiegen. Davon sind momentan noch 1.274 unbesetzt. Die Zahl der Jugendlichen, die sich im Agenturbezirk Landshut-Pfarrkirchen seit 1. Oktober als Bewerber für Berufsausbildungsstellen hat registrieren lassen, beträgt 2.479. Das sind 18 weniger als zum gleichen Zeitpunkt im Vorjahr. 630 dieser jungen Menschen suchen noch nach einer Lehrstelle. Auf jeden unversorgten Bewerber entfallen damit aktuell rechnerisch etwa 2 offene Lehrsstellen.
„Die Bewerberlücke am Ausbildungsstellenmarkt ist im Bezirk der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen spürbar. Knapp drei Monate vor Beginn des neuen Ausbildungsjahres ist abzusehen, dass auch in diesem Jahr wieder viele Lehrstellen unbesetzt bleiben. Die rechnerische Lücke von aktuell 640 Bewerbern dürfte am Ende noch deutlicher ausfallen, unter anderem deshalb, weil sich mancher Schulabgänger bis September noch für eine weiterführen-de Schule entscheiden wird", so Maria Amtmann.
Besonders angespannt und problematisch für die Arbeitgeber ist die Situation im Bereich Gastronomie, Lebensmittelherstellung und Lebensmittelverkauf. Aber auch im Bereich Klempnerei, Sanitär und Heizung gibt es deutlich mehr offene Ausbildungsstellen als Bewerber.