Seit Anfang Oktober stehen die neuen Sammelcontainer der Stadt Landshut für Altkleider an 68 öffentlichen Containerstandplätzen bereit. Aufgrund des Kreislaufwirtschaftsgesetztes war es notwendig, die Altkleidersammlung neu zu organisieren. In diesem Zuge wurden neue Sammelcontainer angeschafft. Die Entleerung und Vermarktung der Altkleider ist europaweit ausgeschrieben worden.
Der Auftrag ging an die Lorenz Wittmann GmbH in Geisenhausen, die seit 1. Oktober die Altkleidercontainer der Stadt Landshut entleert und vermarktet. Die Erlöse aus der Sammlung fließen nach Abzug aller Kosten in den Abfallgebührenhaushalt und kommen somit allen Gebührenzahlern zugute.
Altkleider können ab sofort über die stadteigenen Container entsorgt werden. Das Foto zeigt (v.l.) den neuen Leiter der Bauamtlichen Betriebe Markus Ellmann, Franz Rauchensteiner von den Bauamtlichen Betrieben und Richard Geiger vom Fachbereich Umweltschutz vor dem neuen Altkleider-Container am Standort der Ursulinen-Turnhalle.
Das neue Kreislaufwirtschaftsgesetz hat die Zulässigkeit von gewerblichen und gemeinnützigen Sammlungen neu geregelt und teilweise erleichtert. In zahlreichen Landkreisen und Städten entstand darauf hin ein regelrechter Wildwuchs an gewerblichen Sammlungen mit unschönen Begleiterscheinungen; nicht selten kämpften nicht zugelassene Händler vor den Haustüren um die Sammelware.
Eine Untersagung der gewerblichen Sammlungen ist nur möglich, wenn der öffentlich rechtliche Entsorgungsträger eine eigene kommunale Sammlung unterhält. Seit vielen Jahren hat die Stadt Landshut erfolgreich mit gemeinnützigen Organisationen zusammen die Altkleidersammlung organisiert. Da diese Sammlungen nicht zweifelsfrei als kommunale Sammlung galten, musste die kommunale Sammlung neu organisiert werden.
Die Stadt Landshut hat dazu eigene Sammelcontainer angeschafft und die Entleerung der Container und Vermarktung der Sammelware europaweit ausgeschrieben. Der Auftrag ging an einen regionalen, kompetenten Entsorger, die Lorenz Wittmann GmbH aus Geisenhausen. Seit ersten Oktober entleert die Fa. Wittmann im Auftrag der Stadt Landshut die neuen Altkleidercontainer auf den öffentlichen Standplätzen.
Aufgrund der eigenen kommunalen Sammlung konnten bisher gewerbliche Sammlungen weitestgehend verhindert werden. Dies hat vor allem Vorteile für den Gebührenzahler. Die Erlöse aus der Altkleidersammlung werden vollständig dem Abfallgebührenhaushalt gut geschrieben und kommen somit allen Landshuter Bürgern zugute. Somit sind die Einnahmen aus den Wertstofferlösen ein wichtiger Faktor für günstige Abfallgebühren.
Was passiert mit den Altkleidern
Die Altkleider werden in professionellen Sortierbetrieben sortiert und auf Bestellung wird die Ware für die Vermarktung zusammengestellt. So gehen zwischen 40 und 50 Prozent der Sammelware in die Wiederverwendung über Altkleidermärkte, werden also direkt weiter genutzt.
Nicht mehr tragbare Ware wird stofflich in der Faserindustrie verwertet. Nur 5 bis 10 Prozent der Sammelware wird thermisch verwertet.
Textilien haben einen großen ökologischen Fußabdruck. Das heißt, insbesondere beim Baumwollanbau und der weiteren Verarbeitung wird viel landwirtschaftliche Fläche und Rohstoff verbraucht und die Umwelt belastet. Der gesamte Rohstoff- und Energieeinsatz würde durch die Entsorgung im Restabfall verloren gehen und nur die darin enthaltene Energie genutzt werden. Daher dürfen Altkleider nicht in die Restabfalltonne, sondern müssen der getrennten Sammlung zugeführt werden.
Das Sammelpotenzial in Deutschland ist erheblich. Je nach Literatur rechnet man mit 14 bis 28 Kilogramm Alttextilien je Einwohner und Jahr. Sicherlich wäre es besser, weniger Textilien zu verbrauchen. Wenn die Textilien aber schon mal da sind, dürfen sie auf keinen Fall in den Restabfall, sondern müssen in die getrennte Sammlung.
Neben den kommunalen Sammelcontainern sind auch gemeinnützige Sammlungen erlaubt. Die gemeinnützigen Sammlungen müssen der unteren Abfallrechtsbehörde angezeigt werden. Dort wird geprüft, ob die Organisation tatsächlich gemeinnützig ist. Die Verwertungswege der gemeinnützigen Organisationen sind in aller Regel die gleichen wie bei der kommunalen Sammlung. Unterschied ist nur, dass die Erlöse nicht in den Abfallgebührenhaushalt fließen, sondern der gemeinnützigen Organisation zugute kommen. Wer also Altkleider entsorgt, hat die Wahl, wem er die Erlöse zukommen lassen will.
Mit den neu gestalteten Sammelcontainern möchte die Stadt Landshut die eigene kommunale Sammlung sichtbar machen und damit kräftig die Sammlung ankurbeln. Die Vertreter der Stadt Landshut hoffen auf eine rege Nutzung der öffentlichen Sammelcontainer. Schließlich handelt es sich dabei um eine Win-win-Situation. Durch die Sammlung werden wertvolle Alttextilien einer erneuten Verwendung zugeführt und dabei die Umwelt geschont und die Erlöse kommen den Bürgern über den Abfallgebührenhaushalt zugute.