Landshut/Bayern - pm (13.01.2022) Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) reagiert auch in Bayern mit Warnstreiks auf die am Montag (10. Januar) gestarteten Tarifverhandlungen für die Beschäftigten der Postbank. Im München sind seit heute Morgen bereits die Beschäftigten Betriebs-Center für Banken AG, der PCC Services GmbH der Deutschen Bank, der Deutsche Bank Aktiengesellschaft, der Postbank Direkt GmbH und der PB Factoring GmbH, im Streik.
Ab morgen, 14. Januar, werden im Rahmen der ersten Streikwelle dann auch bundesweit Beschäftigte in 40 Filialen die Arbeit niederlegen. In Bayern betrifft das einige Filialen in den Städten München, Nürnberg und Landshut.
Der Druck auf das zum Deutsche-Bank-Konzern gehörende Unternehmen soll bis zur kommenden zweiten Verhandlungsrunde am 22. Februar weiter erhöht werden. Die Arbeitsniederlegungen finden aufgrund der aktuellen Pandemielage als Home-Office-Streiks statt.
"Das Verhalten der Arbeitgeberseite in der ersten Verhandlungsrunde hat uns sehr enttäuscht", erklärt Tina Scholze, in Bayern zuständig für Finanzdienste. "Gerade beim Thema Gehalt haben die Arbeitgeber in der ersten Runde deutlich gemacht, dass sie weder die aktuelle Inflationsentwicklung, noch der damit verbundene Verlust der Kaufkraft interessieren. Das lassen wir ihnen nicht durchgehen. Die Beschäftigten in den Postbankfilialen gehören nicht zu den Spitzenverdiener*innen im Bankensektor. Somit sind sie auf eine faire Anhebung ihrer Tarifgehälter angewiesen. Dafür setzen sie sich nun ein!"
ver.di-Verhandlungsführer Jan Duscheck: "Gerade die Beschäftigten der Postbankfilialen haben während der Corona-Pandemie fortlaufend wichtige Dienstleistungen für die Kundinnen und Kunden in den Filialen erbracht und konnten nicht im Homeoffice arbeiten. Gleichzeitig mussten sie Einbußen bei den Provisionen hinnehmen. Hier braucht es endlich einen Ausgleich und eine spürbare Anerkennung für die Beschäftigten."
ver.di war mit der Forderung nach sechs Prozent, mindestens aber 180 Euro mehr Gehalt in die Verhandlungen gegangen. Daneben fordert die Gewerkschaft eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 150 Euro sowie eine unbefristete Übernahme für Auszubildende nach Abschluss der Ausbildung. Als pandemiebedingten Belastungsausgleich und als Ausgleich für pandemiebedingte Provisionseinbußen soll es für die Beschäftigten des Postbank Filialvertriebs insgesamt 1.500 Euro geben. Darüber hinaus wird ein Rechtsanspruch auf Altersteilzeit gefordert.