Warnstreik: 130 Streikende werben am Valentinstag für ihre Forderungen.
Straubing - pm (14.02.2023) Am heutigen Dienstag, 14. Februar, versammelten sich über 130 Streikende zur Kundgebung in Straubing. Der Warnstreik betraf gezielt die weniger "sichtbaren" Bereiche des öffentlichen Dienstes und wurde mit einer Blumenverteilaktion zum Valentinstag begleitet. Bestreikt wurden insbesondere die niederbayerischen Standorte des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamtes Donau MDK (Außenbezirke Riedenburg, Straubing, Deggendorf, Passau und Bauhof Passau) inklusive des Stützpunktes Gösselthalmühle.
Unterstützt wurden die Kolleginnen und Kollegen von Streikenden aus der städtischen Gärtnerei, der Straßenreinigung und dem Bauhof Straubing, sowie dem Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Bogen.
Gefordert wird unter anderem ein Lohnplus von 10,5%, mindestens aber 500 Euro bei 12-monatiger Laufzeit. Leonhard Hambauer, ver.di-Vertrauensmann beim WSV Außenbezirk Straubing, hatte kein Verständnis für das bisher ausgebliebene Angebot der Arbeitgeberseite: "Unsere Forderung war seit Herbst 2022 bekannt. Ich empfinde es als respektlos, wenn man sich dann als Arbeitgeber mit leeren Händen, quasi unvorbereitet, an den Verhandlungstisch setzt."
Christine Schmid, Betriebsseelsorgerin, sprach für den ver.di-Ortsverein Straubing und als Bürgerin: "Wir sehen seit geraumer Zeit, dass immer mehr Bereiche der öffentlichen Daseinsvorsorge in die Krise schlittern. Das merke ich auch bei meinen Gesprächen als Betriebseelsorgerin. Immer höhere Anforderungen auf der einen und immer weniger Personal auf der anderen Seite. Ich als Bürgerin unterstütze daher Eure Forderung und finde sie insbesondere in Zeiten so hoher Inflation mehr als gerechtfertigt."
Im Anschluss zur Veranstaltung zogen die Kolleginnen und Kollegen mit Blumen und Flyern durch die Altstadt und warben bei den Passanten für ihre Sache. Die Aktion war auch als "Charmeoffensive" an Valentinstag gedacht, da bei Streiks im öffentlichen Dienst häufig auch Bürgerinnen und Bürger mit Einschränkungen zu rechnen haben.
Nach dem enttäuschenden Verhandlungsauftakt im Januar, bei dem die Arbeitgeberseite die Chance verpasst hatte ein Angebot vorzulegen, sind nun die Augen auf die zweite Verhandlungsrunde kommende Woche, am 22. und 23. Februar, gerichtet. Sollte auch hier kein substantieller Fortschritt erzielt werden, so ist mit intensiveren Reaktionen und flächendeckenderen Warnstreiks zu rechnen, so der zuständige Gewerkschaftssekretär Christoph Kittel.