Unter der "Überschrift "Theater ja, aber dem Bürger vertretbar" schreibt Stadtrat Lothar Reichwein (FW) an Theater-Intendant Stefan Tilch nach dessen öffentlicher Kritik auch an seiner Person den folgenden Offenen Brief zum Artikel "Der Ärger des Intendanten und die Zeltlösung" (LZ 19.03.). Reichwein krtiisiert auch das Benehmen des Intendanten in der letzten Stadtratssitzung.
Der Reichwein-Brief lautet wie folgt:
Sehr geehrter Intendant,
ich verstehe Ihren öffentlichen Ärger nicht. Auch Ihre Äußerung, dass ich bei einem möglichen Interims-Theater-Vorhang, eine Zuganlage oder gar ein Orchester infrage stelle, ist so nicht richtig. Jedoch wenn ich aus einem für mich überzogenen Kostengutachten ein provisorischer Bühnenvorhang mit 275.000 €, eine Zuganlage mit 214.400 € und dann noch eine Einweisung zur Inbetriebnahme der Technik mit 153.000 € und weitere 6-stellige Einrichtungswünsche vorgelegt bekomme, kann und werde ich das im Angesicht der jetzigen Finanznot unserer Stadt nicht kritiklos hinnehmen.
Sie jedoch als führender Angestellter des Landestheater Niederbayern und somit von der Stadt Landshut, bzw. von den Bürgern bezahlter Theaterintendant, sollten sich über Ihr Benehmen im Rathaus und dem Stadtrat gegenüber ernsthafte Gedanken machen. Ein erbostes Verlassen des Plenums und das Zuschlagen der Saaltüre, wenn ein paar Worte einer StR-Kollegin für Sie nicht angenehm sind, hat nicht nur mich sehr verärgert und mich an Ihrem „Krisenmanagement" zweifeln lassen.
Lassen wir jetzt Ruhe einziehen! Nutzen Sie die Chance eines Theaterzeltes zum Erhalt des Theaterbetriebes und zur Verbesserung der Besucherzahlen.
Abschließend möchte ich Ihnen als Stadtrat sagen, dass die anstehenden Millioneninvestitionen für die Sanierung der Bühne im Bernlochner oder eines stadteigenen Theaters uns Bürgervertretern in den nächsten Jahren noch viel Erklärungsnot bezüglich fehlender Finanzmittel für Sozialwohnungen, Schulsanierung, Krippenplätze, usw bei allen Bürger bereiten werden.
gez.
Lothar Reichwein
Stadtrat