Mit dem Start des Münchner Oktoberfestes am Samtag, 20. Sept., beginnt auch für die Bahn im südlichen Bayern eine Ausnahmesituation. Mehr Züge, mehr Ordnungskräfte und mehr Informationen sind notwendig, um die voraussichtlich zwei Millionen Fahrgäste sicher zur Theresienwiese und wieder nach Hause zu bringen. Wie in den vergangenen Jahren auch stellt die Wiesn die Eisenbahn-Verkehrsunternehmen S-Bahn München und DB Regio Bayern vor besondere Herausforderungen.
Allein mit der S-Bahn fahren während des Oktoberfestes täglich rund 100.000 Fahrgäste mehr. Die S-Bahn München bietet im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Personennahverkehr auf der Schiene in Bayern plant, kontrolliert und finanziert an den 16 Wiesntagen insgesamt 400 zusätzliche Fahrten in den Abend- und Nachtstunden. In Summe sind das über 19.000 Zugkilometer. Dadurch entsteht bis weit nach Mitternacht auf den Außenästen ein durchgehender 20-Minuten-Takt. Auf der Stammstrecke gibt es sogar einen 2- bis 5-Minuten-Takt. Die Züge fahren auch in den Tagesrandlagen und an den Wochenenden mindestens als zweiteilige Vollzüge. Bei zahlreichen Spätverbindungen wird zudem der Laufweg des Zuges bis zur Endstation verlängert.
Im Regionalverkehr verstärken die Südostbayernbahn und DB Regio Bayern viele Züge (z.B. Verbindungen des Donau-Isar-Express) mit zusätzlichen Zugteilen und bieten im Auftrag der BEG über 100 zusätzliche Zugfahrten an.
Die Bahn rät den Besuchern der Wiesn, bevorzugt die Sonderzüge zu nutzen. Denn insbesondere in den frühen Abendstunden, wenn Berufspendler und Wiesnbesucher aufeinander treffen, kann es in den planmäßigen Zügen voll werden. Die Sonderzüge sind im Internet unter www.bahn.de/bayern bzw. www.s-bahn-muenchen.de aufgeführt. Die Sonderfahrten sind auch bereits in der Fahrplanauskunft im Internet oder an Fahrkartenautomaten berücksichtigt. Für sonstige Fragen rund um den Zugverkehr zum Oktoberfest ist der Kundendialog der Bahn unter der Rufnummer 089 20 355 000 zu erreichen.
Zusätzliches Personal für Reinigung, Begleitung und Zugabfertigung
Neben den Sonderzügen stockt die Bahn zur Wiesnzeit auch ihr Personal auf. Zusätzliche Mitarbeiter sind unter anderem für eine verstärkte Reinigung der Züge im Einsatz. Sowohl die S-Bahnen als auch die Regionalzüge werden an den Wendebahnhöfen häufiger gesäubert. Dennoch bittet die Bahn um Verständnis, wenn die gewohnte Sauberkeit der Züge während des Oktoberfestes nicht immer gewährleistet werden kann.
Die hohe Anzahl der Fahrgäste und deren oft alkoholbedingtes Verhalten erschwert zur Wiesn-Zeit leider regelmäßig auch die planmäßige Abfahrt der Züge. Aus diesem Grund setzt die S-Bahn an der Wiesn-nahen Station Hackerbrücke gleichzeitig bis zu 26 Abfertigungshelfer und 30 Sicherheits-mitarbeiter ein. Sie achten unter anderem darauf, dass ankommende Fahrgäste zuerst aussteigen können, bevor die heimfahrenden Wiesnbesucher ins Fahrzeugeinsteigen.
Das Thema Sicherheit spielt auch in den S-Bahnen und Regionalzügen eine große Rolle. So fahren in den Zügen zusätzliche Sicherheitskräfte mit, die zum Beispiel bei Streitigkeiten schlichten und für Ordnung sorgen können.
Bahn empfiehlt Fußweg zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese
Allen Besuchern des Oktoberfestes empfiehlt die Bahn gemeinsam mit der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG), den ausgeschilderten Fußweg zwischen Hauptbahnhof und Theresienwiese zu nutzen. Denn insbesondere in den Abendstunden kann es in den Verkehrsmitteln zum Wiesngelände so voll werden, dass nicht gleich die nächste Bahn erreicht wird. Auszubildende des Bahnhofsmanagements München weisen am Hauptbahnhof auf diese Alternative hin, die bei einer Gehzeit von rund 10 Minuten zeitweise schneller ist als die überfüllten öffentlichen Verkehrsmittel.