pm (28.01.2022) „Schon jetzt fehlen die Kapazitäten, um entsprechende PCR-Tests auszuwerten und schon jetzt müssen sich Schülerinnen und Schüler der Grundschulen zusätzlich mit Schnelltests absichern. Niemand spricht hier von der zunehmend verlorenen Unterrichtszeit. Das Test-Management des Kultusministeriums geht zu Lasten der Bildungsqualität“, äußert sich Jürgen Böhm (Foto), Vorsitzender des Bayerischen Realschullehrerverbandes (brlv) zum Informationsgeheft zu den geplanten PCR-Pooltestungen.
Das 23 Seiten umfassende Rundschreiben gibt Auskunft zum Ablauf der Anfang März geplanten PCR-Pooltestungen in den Realschulen. Diese sollen zweimal wöchentlich im Klassenverband durchgeführt werden. Böhm betont: "Eine derartige Teststrategie hätte deutlich früher erfolgen müssen. Die Einführung der PCR-Pooltestungen in den Jahrgangsstufen 5 und 6 kommt zur Unzeit! Die Umsetzung ab März erfolgt viel zu spät und wahrscheinlich bereits im Abklingen der Omikron-Welle“.
Organisationschaos an Schulen verhindern
Das Informationsschreiben des Kultusministeriums sieht vor, dass zusätzlich zu den Pooltestungen weiterhin auch Selbsttests zum Einsatz kommen sollen. Böhm warnt vor einem extremen Mehraufwand durch doppelte Testungen und verweist auf die ohnehin schon überlasteten Gesundheitsämter und Testlabore. Der brlv-Vorsitzende fordert abschließend: „Die Selbsttestungen müssen konsequent fortgeführt und die Quarantäneregeln schnell und entschieden umgesetzt werden. Wir brauchen keine weiteren organisatorischen Monster, die nur zu Chaos und Verunsicherung an den Schulen führen“.