Jetzt hat der Regener Landrat Michael Adam, der am 9. Dezember erst 29 Jahre alt wird, den Konsum von Rauschgift während seiner Treffen mit einem 20-jährigen in seinem Amtszimmer zugegeben. Nach der Rückkehr aus seinem Kurzurlaub erklärte sich Landrat Adam gegenüber den Abteilugnsleitern seines Landratsamtes. Es sei richtig, dass er mehrmals Sex mit dem jungen Mann gehabt habe und dass sie beide dabei die Schnüffel-Substanz "Poppers" konsumiert hätten.
Dies ist eine Droge in einer rechtlichen Grauzone. Besitz und Konsum sind in Deutschland legal, es besteht jedoch ein Verkaufsverbot. Poppers wird also zumeist verdeckt über Internet angeoten oder in zwielichtigen Sex-Shops an den Mann gebracht. Der Konsum sei im übrigen durchaus problematisch, so Ärzte, vor allem in Verbindung mit Viagra.
Michael Adam hat versichert, künftig keinerlei Sex-Treffs mehr im Amt zu arrangieren. Er entschuldigte sich vor allem erneut auch bei seinem Lebenspartner. Am Freitagabend (22.11.) demonstrierten an die 150 zumeist jugendliche Sympathisanten in der Regener Innenstadt mit vielen Transparenten pro Adam, für seinen Verbleib als Landrat.
Inzwischen wird auch ein gezielter Racheakt gegen den jüngsten Landrat in ganz Deutschland nicht mehr ausgeschlossrn, nachdem Adam via Facebook gegen allzu rabiate Türsteher In Diskotheken seines Landkreises deutliche Stellungnahmen abgegeben hatte. Adam wurde daraufhin mehrmals sogar wüst beschimpft und angezeigt.
Seine Facebook-Seite hat Michael Adam bereits geschlossen. Das Regener Landratsamt selbst will vorerst auch keine Pressemitteilung mehr zur Sex- und Poppers-Affäre herausgeben. Die Niederbayerische SPD ist insofern betroffen, weil sie den erfolgreichen und beliebten Landrat sowie Bezirksrat beim Kommunalwahlkamf bayenweit als Redner einsetzen wollte. Adam, seit 2004 SPD-Mitgieder, noch immer auch Parteivorsitzender im Kreisverband Regen, hatte zuletzt sogar überlegt, die Landratswahl auf den 16. März 2014 vorverlegen zu lassen, damit die Wahl wieder zusammen mit der Kreistagswahl erfolgen könne. Adam wurde am 27. November 2011 als Nachfolger von Heinz Wölfl (CSU) gewählt, weil sich dieser Mitte August 2011 bei einer nächtlichen Autofahrt wegen hoher Spielschulden das Leben genommen hatte.
Die "Süddeutsche" befaßte sich in der Wochenendausgabe (23./24.11.) ebenfalls erneut mit dem Fall Adam und stellte die Frage, ob es sich bei diesem SPD-Hoffnungsträger noch um einen "tüchtigen Landrat" oder inzwischen eher um einen "unzüchtigen Selbstdarsteller" handle. Die christlich Soziale Partei hält sich im Landkreis Regen - Vorsitzender ist Staatsminister H. Brunner - auffallend zurück.
Von der Dienstaufsicht, der Regierung von Niederbayern, hat Michael Adam wohl kein Disziplinarverfahren zu befürchten. Regierungspräsident Heinz Grunwald hat jedoch im Lokalfernsehen angekündigt, dass er mit Landrat Adam die Affäre in einem persönlichen Gespräch aufarbeiten wolle. Ob die großen Boulevard-Blätter noch weitere "Munition" nachschieben können, bleibt abzuwarten.