Im Bild: Der neue Hybrid-Operationssaal am KRANKENHAUS Landshut-Achdorf verbindet strengste Hygienestandards mit einer hochmodernen Röntgenanlage für höchste Qualität gefäßmedizinischer Eingriffe
100 000 Menschen in Deutschland leiden an infizierten, nässenden und oftmals sehr schmerzhaften Wunden am Unterschenkel, genannt „offenes Bein". Dieser Erkrankung widmete sich der alljährliche Patienteninformationstag des Gefäßzentrums am Krankenhaus Landshut-Achdorf vergangenes Wochenende.
PD Dr. Jürgen Martin, Oberarzt der Gefäßchirurgie an der LAKUMED Klinik, stellte den Zuhörern vor, welche Ursachen für ein offenes Bein verantwortlich sind. Zumeist, in 80 Prozent der Fälle, sind kranke Venen die Ursache, 10 Prozent der Betroffenen leiden unter kranken Arterien. Bei einer Live-Ultraschalluntersuchung demonstrierte PD Dr. Martin die Wirkweise der Venen und Arterien.
Oberarzt Andreas Tröger ging näher auf die Behandlung der kranken Venen ein. Er spannte den Bogen von der Prophylaxe zur speziellen Therapie. Neben praktischen Hinweisen, wie flaches Schuhwerk und nicht zu enge Kleidung zu tragen, um die notwendige Muskelpumpe für den Venenrückfluss zu aktivieren, stellte er neue Katheter-Verfahren zur Therapie von Venenkrankheiten vor, zum Beispiel zur Behandlung der Krampfadern ohne Leistenschnitt und Beseitigung der Venenthrombose .
Oberarzt MUDr. Maros Beno sprach über die Behandlung kranker Arterien. Um eine Verbesserung der Durchblutung der Arterien zu erreichen, stellte er konventionelle Gefäßoperationen, Katheterverfahren im Arteriensystem und die Hybrid-Operationen im neuen modernen Operationssaal am KRANKENHAUS Landshut-Achdorf vor.
Der leitende Arzt der Angiologie am KRANKENHAUS Landshut-Achdorf, Dr. Christian Heinrich, referierte schließlich über die weiteren Ursachen für ein „offenes Bein". Mit Schwellung der Beine können auch Herz- oder Niereninsuffizienz oder Schilddrüsenerkrankungen einhergehen.
Dr. Heinrich zeigte auch seltene Bilder von „offenen Beinen" bei Gefäßentzündungen und Hautkrebs.
Abschließend gab Chefarzt Dr. Johann Hatzl praktische Tipps, wie der richtige Verband bei offenen Beinen anzulegen sei. Im Vordergrund stehen dabei Mittel, die Infektion zu vermeiden, Möglichkeiten abgestorbenes Gewebe abzutragen und die Wundursache zu beseitigen. Viele Besucher des Patienteninformationstages nutzten die Gelegenheit, Fragen an die Ärzte zu stellen und in der begleitenden Ausstellung der Gefäßchirurgie Blutzucker und -druck sowie die Durchblutung der Beine messen zu lassen.
Der Patienteninformationstag der Gefäßchirurgie findet alljährlich anlässlich des bundesweiten Gefäßtages statt.