Foto: Chefarzt Dr. Bernhard Scher stellt am Freitag mit seinem Team die neuen diagnostischen Möglichkeiten der Klinik für Nuklearmedizin vor. Von links Oberarzt Dr. Wolfgang Niedermeier, Chefarzt Dr. Bernhard Scher, leitender Oberarzt Dr. Ali Namazian, Assistenzarzt Markus Büchner.
Neue Räumlichkeiten für die Nuklearmedizin auf 350 qm. Am Freitag, 7. November, 13 Uhr Eröffnung und Führung durch die neue Abteilung und Besichtigung der High-End-Geräte. Nach einjähriger Bauzeit ist im Klinikum Landshut auf 350 qm eine moderne Abteilung für Nuklearmedizin entstanden.
Am Freitag, 7. November 2014, öffnet das Klinikum die Türen der Abteilung, die nach Inbetriebnahme aufgrund der dort genutzten Radioaktivität der Öffentlichkeit nicht mehr frei zugänglich sein wird . Um 13 Uhr wird Geschäftsführer Nicolas von Oppen gemeinsam mit Oberbürgermeister Hans Rampf und dem Chefarzt der Nuklearmedizin, Dr. Bernhard Scher, die neuen Räumlichkeiten eröffnen.
Herzstück der Nuklearmedizin ist ab sofort eine neue SPECT-Kamera (Einzelphotonen-Emissions-Computertomographie) und ein neuer SPECT/CT, welcher in der Regel nur an Universitätskliniken für die Diagnostik vorgehalten wird. Bei der SPECT/CT wird die bereits bisher am Klinikum vorhandene dreidimensionale nuklearmedizinische Bildgebung mittels SPECT mit den anatomischen Details einer auf Röntgenstrahlung basierenden Computertomographie gekoppelt.
„Wir erhalten hochaufgelöste Bilder, auf denen wir z. B. bei der Knochenszintigraphie auffällige stoffwechselaktive Herde mit bis vor wenigen Jahren nicht für möglich gehaltener diagnostischer Genauigkeit klassifizieren können. Wir können nun beispielsweise absolut präzise sehen, ob es sich bei einem szintigraphischen Befund an der Wirbelsäule um einen Bruch, eine Arthrose oder eine Knochen-Metastase handelt", erläutert Chefarzt Dr. Bernhard Scher.
Dabei ist das neue SPECT/CT, welches ein Ultra-Low-Dose-CT integriert , hinsichtlich der Strahlenexposition so schonend wie nur möglich für den Patienten und die den Patienten betreuenden Kollegen", so Chefarzt Dr. Bernahrd Scher. Die Strahlenbelastung der Niedrigdosis-CT-Komponente des Geräts entspricht z. B. in etwa einem Flug von Frankfurt nach Los Angeles und wieder zurück. Gleichzeitig halbiert sich die Aufnahmezeit im Vergleich zu einer herkömmlichen szintigraphischen Aufnahme.
Auch die Patienten des Schilddrüsenzentrums im Klinikum profitieren von dem neuen High-End-Gerät, da zum Beispiel exakt lokalisiert werden kann, wo sich ein Schilddrüsentumor befindet und welche umgebenden Strukturen an diesen grenzen. Andere Einsatzgebiete der neuen SPECT/CT-Kamera stellen beispielsweise die Parkinsondiagnostik dar oder die Tumorszintigraphie mit ähnlich hoher Genauigkeit wie das bereits installierte PET/CT. Bei Patienten, die unter Herzbeschwerden leiden, ist es nun möglich, die Durchblutung der Herzmuskulatur darzustellen sowie als Novum zeitgleich auch Verengungen oder Verkalkungen der Herzkranzgefäße durch die vorhandene CT-Komponente des SPECT/CT. Daraus kann die Entscheidung für oder gegen eine Herzkatheter-Untersuchung abgeleitet werden.
Das Team der Klinik für Nuklearmedizin wird am Freitag durch die Abteilung führen und die zwei neuen High-End-Geräte vorstellen. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben für die zwei Großgeräte auf 550.000 Euro. Geschäftsführer Nicolas von Oppen sieht das Geld hervorragend in die Gesundheit der Patienten investiert: „Laut Robert Koch Institut erkranken jedes Jahr in Deutschland etwa 436.000 Menschen neu an Krebs. Rund 210.000 sterben an den Folgen. Unsere Ärzte werden durch dieses Gerät noch besser unterstützt, unseren Patienten so gut wie möglich helfen zu können. Neben guten Mitarbeitern ist eben eine moderne Medizintechnik der beste Partner für eine hohe Qualität."
Gleichzeitig werden durch eine exakte Diagnostik unnötige Therapien vermieden und dadurch Kosten gespart.
Die Klinikum Landshut gemeinnützige GmbH ist ein überregional tätiges Krankenhaus der Schwerpunktversorgung und Akademisches Lehrkrankenhaus der Ludwig-Maximilians-Universität München. Mit jährlich rund 55.000 stationären,teilstationären und ambulanten Patienten und 538 Betten ist das Klinikum die größte Gesundheitseinrichtung in der Stadt Landshut. Als Krankenhaus der Schwerpunktversorgung bietet das Klinikum ein breites Leistungsspektrum mit insgesamt 19 Fachabteilungen, fünf Organzentren, drei Tageskliniken und einem Ambulanz-Zentrum mit den Schwerpunkten Onkologie, Hämatologie, Strahlentherapie und Nuklearmedizin.
Angeschlossen an das Klinikum ist eine Berufsfachpflegeschule für Krankenpflege mit 168 Plätzen. Rund 1270 Mitarbeiter engagieren sich für eine bestmögliche Patientenversorgung sowie für Aus- und Weiterbildung in Forschung und Lehre. Zu den Spezialisierungen des Klinikums gehören insbesondere die Diagnostik und Therapie von Krebserkrankungen, die Stroke-Unit, zur hochprofessionellen Behandlung von Schlaganfällen, die Neurochirurgie, die Altersheilkunde und die Pathologie. Das interdisziplinäre Schilddrüsenzentrum am Klinikum gehört zu wenigen Zentren in Deutschland, die die Behandlung von gutartigen und bösartigen Erkrankungen durchführt.