Im Rahmen der jährlichen Klausurtagung der Bürger für Landshut e. V., Vereinsvor- stand und Stadtratsfraktion, fand unter anderem eine Informationsveranstaltung mit der Burgverwaltung Hohenwerfen bei Salzburg statt. Anlass dieses Infobe- suches war das Ergebnis der BFL-Bürger- umfrage 2012 vor wenigen Wochen, bei der sich die Landshuter mehrheitlich klar für einen Aufzug zur Burg Trausnitz aus- sprachen. Dabei stellte sich heraus, dass sehr viel Unkenntnis über die Machbarkeit, Finanzierung, technische Durchführung und Preisgestaltung herrscht.
Der Bericht vor einigen Jahren über die Erlebnisburg Hohenwerfen und die vergleichbaren topographischen Verhältnisse zwischen der Burg Trausnitz und der Burg Hohenwerfen veranlassten die Bürger für Landshut in Verbindung mit der Burgverwaltung der Burg Hohenwerfen nähere Einzelheiten und Details einzuholen.
Burgverwalter Peter Meikl, der seit 32 Jahren allein verantwortlich für die Gesamtbelange der Burg ist, führte durch die im 11. Jahrhundert gegründete Burganlage. Mit dem Auszug der Polizeischule 1987 machte man sich Gedanken, wie man die Burg touristisch und wirtschaftlich nutzen könnte. Nach bescheidenen Anfängen wurden interessante touristische Einrichtungen, wie die Falknerei mit Museum, Waffenmuseum, Museum für Regionales, Ausstellungsraum für bewegliche Ausstellungen und Museum für die baugeschichtliche Dokumentation zur Attraktivitätssteigerung geschaffen. Diese Maßnahmen führten bereits innerhalb von fünf Jahren zu einer kaum erwarteten Steigerung der Besucherzahlen.
Schon 1993 haben bereits 70.000 Personen die etwas abgelegene Burg besucht. Die Besucherzahlen konnten durch weitere Maßnahmen, wie Hochzeitssuite, Ritteressen usw. weiter leicht erhöht werden. Der beschwerliche Weg zur Burg hielt viele Reisegruppen (u. a. mit Senioren, Gehbehinderten usw.) davon ab, die Burg zu besuchen. Selbst ein eingerichteter Shuttle-Dienst führte nicht wesentlich zu einer Steigerung der Besucherzahlen.
Das veranlasste den Burgverwalter, mit Unterstützung der Salzburger Landesverwaltung, über einen Burgaufzug nachzudenken. Mit einem Kredit von 2 Mio. €uro wurde der Schrägaufzug mit Panoramablick bis 2007 gebaut. Nach Fertigstellung konnte bereits 2007 eine Steigerung von 30 Prozent der den Besucherzahlen realisiert werden. Derzeit besuchen jährlich 160.000 die Burg, wovon 2/3 der Besucher den Aufzug nutzen, 1/3 benutzen den 20-minütigen Wanderweg zur Burg. Mit einer gesunden Preispolitik, Berg- und Talfahrt 3,50 €uro oder einem Gesamtpaket mit Burgführung und Museumseintritten von 14 €uro, sind die Kredite inzwischen abgelöst und die Burgverwaltung arbeitet autark mit Gewinn einschließlich Bauunterhalt und Betriebskosten.
Bei einer Gesamtlänge von 186 Metern und einer 25 Personen fassenden Kabine ist es möglich, eine Busreisegruppe innerhalb von 15 Minuten auf die Burg zu befördern.
Die überraschend eindeutige Vergleichbarkeit mit den Landshuter Verhältnissen, z. B. Höhenunterschied, schwierige Erreichbarkeit, ermöglichen, nach Meinung der Bürger für Landshut e. V., eine Umsetzung in Landshut. Die zentrale Stadtlage eines Landshuter Burgaufzuges, ist ein besonderer Vorteil gegenüber der Erlebnisburg Hohenwerfen.