Die Gewerkschaft ver.di ruft bundesweit die rund 30.000 Beschäftigten der in der Tarifgemeinschaft Energie zusammengefassten Unternehmen des E.ON-Konzerns am Montag, 14. Januar 2013, zu einem ganztägigen Warnstreik auf. Für Bayern erwartet ver.di rund 3.000 Streikende bei den zentralen Kundgebungen in Bayreuth, Landshut und Regensburg (jeweils um 10:30 Uhr). „Und es könnten noch mehr werden, da sich praktisch stündlich weitere Teilnehmer bei ver.di anmelden", berichtet Martin Marcinek von ver.di Bayern. Bei E.ON wird es der erste Warnstreik seit 2008 sein.
Die Arbeitgeber hatten in der zweiten Verhandlungsrunde Mitte Dezember 2012 lediglich Entgelterhöhungen von 1,1 Prozent für zwölf Monate angeboten. „Das ist völlig unzumutbar, die Leute sind aufgebracht", sagte Marcinek, der den Landesfachbereich Ver- und Entsorgung bei ver.di Bayern leitet.
Seit August 2011 läuft das Sparprogramm „E.ON 2.0". Bayernweit werden diesem Programm nach ver.di-Schätzungen rund 2.000 Arbeitsplätze in allen E.ON-Unternehmen zum Opfer fallen. „Der Konzern schreibt schwarze Zahlen, baut aber Stellen ab, verdichtet die Arbeitsleistung und fordert jetzt obendrauf noch Lohnverzicht. Das werden die Beschäftigten und ihre Gewerkschaften nicht hinnehmen", stellte Marcinek klar.
ver.di fordert für die Beschäftigten und Auszubildenden im E.ON-Konzern Vergütungserhöhungen von 6,5 Prozent für ein Jahr sowie die Übernahme aller Auszubildenden nach erfolgreichem Abschluss für mindestens zwölf Monate. Außerdem sollen mindestens 250 Auszubildende nach erfolgreichem Abschluss ab 2015 unbefristet
übernommen werden, auch schwerbehinderte Auszubildende und Jugend- und Auszubildendenvertreter sollen unbefristet übernommen werden.
Darüber hinaus erwarten die Gewerkschaften ver.di und IG BCE, dass die vereinbarte Sicherung der Tarifbindung bei Ausgründung von Tochterfirmen verlängert wird.
Die nächste Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft Energie findet am Dienstag, 15. Januar, in Hannover statt. Für Mittwoch, 16. Januar, wird die Große Tarifkommission über den dann erreichten Verhandlungsstand beraten.
Bei der Kundgebung in Landshut am Montag, 14. Januar, werden 1200 bis 1500 Teilnehmer erwartet, die aus folgenden Bereichen kommen: E.ON Bayern, aus Netzcenter Niederbayern und Oberbayern, E.ON Wasserkraft, Isar und Lech, E.ON Kernkraft Isar, E.ON Service Plus Landshut, E.ON IT, E.ON Personal Direkt Landshut, Grenzkraftwerke Simbach a. Inn.
Die Kundgebung findet von 10 bis 13 Uhr in der E.ON-Allee, Landshut vor E.ON Service Plus statt. Ab 8:00 ist in der E.ON Allee vor der E.ON Service Plus ein Streikpavillon aufgebaut.
Folgende Redner werden auf der Kundgebung von 10:30 bis 12:30 Uhr sprechen:
Hartmut Veitengruber, ver.di Niederbayern Bezirksgeschäftsführer
Luise Klemens ver.di Bayern Landesleiterin
Klaus Pauli Regionsvorsitzender DGB Landshut
Uli Sendl, BR Vorsitzender E.ON Bayern
Klaus Huber, BR Vorsitzender Kernkraftwerk Isar
Thomas Eder, Gesamtbetriebsratsvorsitzender E.ON Service Plus
Anton Baumgartner, Spartenbetriebsratsvorsitzender E.ON Wasserkraft
Johann Kaiser, BR Vorsitzender Verbund- Innkraftwerke
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