Die Vorsitzenden der Landshuter Stadt- und Landkreis-SPD werben für mehr Frauen in politische Ämter. "Die Geschichte der SPD ist eng verbunden mit dem Kampf um die Gleichstellung von Mann und Frau", so Generalsekretärin MdL Natascha Kohnen, hier im Bild mit Ruth Müller (li.) und Anja König (re.) bei der Feier des 120-jährigen Jubiläums der Baye- rischen SPD in Regensburg.
Für die SPD aus Stadt und Landkreis Landshut waren die Vorsitzenden Anja König (Stadt9 und Ruth Müller (Landkreis) beim Festakt. Erstmals in der Geschichte der SPD in der Region Landshut stehen seit vier Jahren zwei Frauen an der Spitze der Sozialdemokratie.
Seit über 100 Jahren gibt es in Bayern und Deutschland das Frauenwahlrecht, so Natascha Kohnen. Bereits vor dem Ersten Weltkrieg hatte die SPD ein Frauenwahlrecht gefordert, aber erst 1919 wurde es in der bayerischen Verfassung festgeschrieben. Über hundert Jahre später sei es noch immer wichtig, für die Gleichstellung von Mann und Frau in Beruf und Gesellschaft einzutreten. "Gleicher Lohn für gleiche Arbeit" und eine echte Vereinbarkeit von Familie und Beruf seien die Forderungen, die auch heute noch umgesetzt werden müssten. Es sei beschämend, dass in der heutigen Zeit zwar die Frauen gleichwertige Ausbildungen absolvieren, aber immer noch im Durchschnitt für die gleiche Arbeit 25 % geringere Entlohnung erhalten.
Den beiden SPD-Politikerinnen aus der Region Landshut ist es auch ein Anliegen, dass sich mehr Frauen in das politische Geschehen vor Ort einbringen. Die Kommunalparlamente - Gemeinderat, Stadtrat, Kreistag - seien noch weit davon entfernt, den Frauenanteil in der Gesellschaft widerzuspiegeln. So seien im Landshuter Stadtrat nur 16 Frauen, aber 28 Männer und im Landshuter Kreistag gerade einmal 14 Frauen gegenüber 44 Männer. "Mehr Mut für Politik" wünschen sich die Generalsekretärin der bayerischen SPD, Natascha Kohnen und die beiden SPD-Vorsitzenden Anja König und Ruth Müller für die Zukunft. - „Bei uns in der SPD haben Frauen hervorragende Chancen, denn wir haben mit dem Reissverschluss-Prinzip und der Quote dafür gesorgt, dass auch Frauen bei den Listenaufstellungen gute Plätze bekommen.", so der einhellige Tenor.
Gute Chancen 2013/14 für SPD-Kandidatinnen und -Kandidaten
Dem ist aus der Sicht der Redaktion anzufügen, dass bei der Landtagswahl 2013 wohl erneut Ruth Müller (43) als amtierende SPD-Landkreischefin und Vorsitzende der SPD-Kreisräte die Direktkandidatin der Landtags im Stimmkreis Landshut werden wird. Diesmal darf sie sogar auf einen aussichtsreichen Listenplatz für den Einzug in den Bayerischen Landtag hoffen. Ruth Müller wird wohl auch Spitzenkandidatin für die Kreistagswahl 2014. Wer für die SPD 2014 Landratskandidat oder -Kandidatin wird, ist noch offen. Zuletzt (2008) war dies die Altdorferin Christel Engelhard. Sie ist derzeit stellvertretende Landrätin.
In Landshut Stadt wird die Parteivorsitzende Anja König (42) die 44-köpfige Liste für die Stadtratswahl 2014 anführen. Das ist mittlerweile unumstrtitten. König hat zudem beste Chancen, auch Kandidatin für die Bezirkstagswahl 2013 zu werden, die gleichzeitig mit der Landtagswahl stattfindet. Letzte SPD-Bezirksrätin war 18 Jahre lang (bis 2009) Hedwig Pable.
Für die Bundestagswahl 2013 wird im Stimmkreis Landshut/Kelheim wohl erneut der Sozial- und Finanzexperte Harald Unfried (48) SPD- Direktkandidat. Er ist in den überregionalen SPD-Gremien bestens vernetzt. Auch Unfried könnte erstmals einen guten Listenplatz für eine Fahrkarte nach Berlin bekommen. Die SPD liegt derzeit bei Umfragen immerhin bei gut 23 Prozent./hs