Altdorf. Heute, 29. Juli, ist also Wahltag und Zahl- tag. Von den derzeit 11.100 Altdofern mit Erstwohn- sitz sind 8.810 wahlberechtigt. Gut 1.000 haben bereits per Briefwahl ihre Stimme abgegeben. Es ist mit einer hohen Wahlbeteiligung zu rechnen. Der Wahlkampf wurde die letzten beiden Wochen doch noch recht spannend.
Zwei gebürtige Altdorfer stehen zur Wahl: Der ledige Bauoberrat Helmut Maier (47) und der fünf Wochen ältere Studiendirektor Georg Wild, verheiratet, Vater von vier Kindern. Bei der letzten Landshuter Oberbürgemeisterwahl war keiner der sechs Kandidaten ein gebüritger Landshuter, denn auch OB Hans Rampf ist in Laberweintinger geboren und aufgewachsen. Er hat auch schon fünf Jahre in Altdorf gewohnt.
Zum Wahlkamkmpffinale von Georg Wild (SPD/Parteilose) kam am Mittwochabend Deutschlands jüngster Landrat Michael Adam in das Gasthaus "Fraunhofer". Mit einer würzigen Rede machte er Georg Wild Mut. Alles, was er zuvor vom Kandidaten gehört hatte, hat den Landrat sehr beeindruckt. Wild versprach unter donnerndem Beifall, Aldtdorf zur "familienfreundichsten Gemeinde im ganzen Landkreis" machen. Er und sein Wahlkampfteam gehen davon aus, dass der nächste Rathauschef von der GruppeSPD/Parteilose kommt.
Seit 8 Uhr sind die Wahllokale geöffnet. Das Wetter ist ideal für einen Wahlsonntag. Man kann die Stimmabgabe mit einem Spaziergang verbinden. Wird der Wahlausgang wirklich so knapp wie es viele vermuten? Entscheiden ganz wenige Stimmen? Schon kurz nach 18 Uhr werden die ersten Ergebnisse im Rathaus erwartet. Im großen Sitzungssaal kann jeder den Eingang der Ergebnisseaus den Wahllokalen mitverfolgen. Auch die Bürgermeisterkandidaten werden vor Ort sein.
Bei der letzten Wahlversammlung von Helmut Maier (CSU), am Donnerstag- abend, ebenfalls im "Frauenbauer", sorgte Oberbürgermeister Hans Rampf mit seiner Rede für eine euphorische Stimmung. Er freue sich auf die Zusamemnarbeit mit dem künftigen 1. Bürgemeister Helmut Maier, der seinerseits glasklar feststellte: "Ich werde die Wahl gewinnen!" Die CSU wird den Wahlabend und möglichst natürlich den Wahlsieg im Gasthaus "Wadenspanner" mit einer Wahlparty feiern.
Bei der letzten Wahl 2008 gab es drei Bewerber für das Bürgermeisteramt. Franz Kainz gewann denkbar knapp im ersten Wahlgang mit 50,12 Prozent. Sechs Stimmen weniger und es hätte eine Stichwahl gegeben. Mit 42,28 Prozent erzielte Georg Wild ein sehr repektables Ergebnis. 7,6 Prozent bekam Johann Zigltrum von den Freien Wählern. Kainz hatte zuvor zweimal ganz deutlich gegen Josef Seehofer die Bürgermeisterwahl verloren.
Im Mai 2012 ist Franz Kainz an einem Krebsleiden verstorben. Die Gemeindeordnung schreibt vor, dass innerhalb von drei Monaten ein neuer Bürgermeister gewählt werden muß. Der Wahlsieger wird sogar bis 2020 als Rathauschef durchregieren können. 2014 wird dann nur der Marktgemeinderat neu gewählt und auch die zweiten und dritten Bürgermeister werden vom neuen Marktrat neu bestimmt. Dieser Marktrat ist im übrigen sehr bescheiden. Es gibt pro Sitzung, egal wie lange sie dauert, nur 30 Euro und einmal pro Monat 30 Euro extra.
Am Montag, 30. Juli, tritt um 15 Uhr der Wahlausschuß unter dem Vorsitz von Gemeindewahlleiterin Birgit Schenk zusammen. Der Ausschuß muß das Wahlergebnis bestätigen und der gewählte neue Bürgermeister muß eine Erklärung abgeben, dass er die Wahl annimmt. Danach ist der neu Gewählte offiziell der neue amtierende Bürgermeister der Marktgemeinde.
Am 7. August wird dann der neue Bürgermeister im Rahmen einer Sitzung der Markträte vereidigt. Vereidigt wird zudem ein Nachrücker. Das ist bei einem Wahlsieg von Helmut Maier (CSU) Paul Fischer und bei einem Wahlsieg von Georg Wild (SPD/Parteilose) Bernhard Vogel. Die Markträte müssen dann auch noch einen neuen 2. oder 3. Bürgermeister wählen. Da könnte auch wieder eine Frau zum Zug kommen.