Bis Ostern hat der Stadtrat nur noch drei Sitzungen zu absolvieren, darunter am Freitag, 22. März, eine Vollsitzung aller Stadträte. Seit Tagen wird in diversen politischen und und sonstigen Kreisen die Möglichkeit eines Bürgerentscheids für die Nutzung der ehemaligen Justizvollzugsanstalt diskutiert. Denn sehr viele Lands- huter wollen es einfach nicht akzeptieren, dass die häßliche Gefängnismauer ebenso unter Denkmalschutz gestellt werden soll wie auch die wuchtigen JVA-Zellenblöcke.
Ebenso soll das markante emalige JVA-Verwaltungsgebäude (1904 bis 2008) in der Inneren Münchner Straße 2, unmittelbar beim Münchner Tor bzw. direkt neben dem ehemaligen Himmler-Wohnhaus, ein Denkmal werden. Die Straße hieß ja in der Nazi-Zeit Heinrich-Himmler-Straße, der stadteinwärts anschließende Driefaltigkeitplatz wurde in Adolf-Hitler-Platz umbenannt. Hitler selbst war Ehrenbürger von Landshut.
.Am Dienstag, 19. März, ist für 15 Uhr eine Sitzung des Bildungs- und Kultursenats im Alten Sitzungssaal des Rathauses angesetzt. Am Freitag, 22. März, folgt um 15 Uhr eine öffentliche Plenarsitzung des Stadtrats im Neuen Sitzungssaal des Rathauses. Am Gründonnerstag, 28. März, ist dann noch um 14 Uhr eine öffentliche Sitzung des Gestaltungsbeirats, ein Gremium von hochrangigen Architekten, im alten Sitzungssaal des Rathauses. Diese Gestaltungs-Experten werden sich ebenfalls mit der Zukunft des 8.000 qm großen JVA-Areals samt Gebäudenutzung beschäftigen.
In einem Jahr, am 16. März 2014, ist bereits die Wahl des neuen Stadtrats. Spannend bleibt die Frage, ob die Linken in Landshut genug Unterschriften sammeln können, um mit einer eigenen Kandidatenliste erstmals an einer Stadtratswahl teilnehmen zu können. Sie benötigen dafür 340 Unterschriften, die im Rathaus abgegeben werden müssen. Auch die Bayernpartei von Stadtrat Robert Neuhauser muß für eine Kandidatur zum Stadtrat diese 340 Unterschriften aufbringen.
CSM, Radlmeier, Haslinger und die Wahlen, incl. OB-Wahl
Spannend bleibt auch die Frage, ob die CSM-Arbeitsgruppe der CSU-Stadtratsfraktion um Prof. Dr. Goderbauer-Marchner, Prof. Dr. Küffner und Hans-Peter Summer mit einer eigenen Kandidatenliste antritt oder ob sie aussichtsreiche Startplätze (unter den ersten zehn) auf der CSU-Liste zugesichert bekommt. CSU-Vorsitzender Helmut Radlmeier will jedoch schon bei der Neuwahl der CSU-Vorstandsmitglieder am 27. März ein Zeichen setzen. Prof. Küffner und H. P. Summer sollen nicht mehr als Beisitzer in die Vorstandschaft gewählt werden.
Oberbürgermeister Hans Rampf verfolgt gegenüber diesen drei CSM-Räten keinen Ausgrenzungskurs. Am Samstag durfte Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner den Oberbürgermeister erneut ganz offiziell bei einem Jubiläum des Kastanienkindergartens vertreten. Am CSU-Infostand waren die CSM-Räte während der Umweltmesse jedoch nicht zu sehen. Auch beim Starkbierfest der Jungen Union im "Zollhaus" war das Trio nicht vertreten, wurde jedoch von Bußprediger Barnabas - alias JU-Chef und stellvertrender CSU-Vorsitzender Thomas Haslinger - darart gnadenlos derbleckt als hätten sich die drei profilierten "Rebellen" bereits innerlich aus der CSU verabschiedet. Thomas Haslinger glaubt im übrigen, dass es bei der nächsten OB-Wahl im Herbst 2016 - womöglich in einer Stichwahl - zu einem reinen Frauen-Duell zwischen MdL Jutta Widmann (51) und Prof. Dr. Goderbauer-Marchner (52) kommen werde.
Man wird ja sehen, wie sich der neue 44-köpfige Stadtrat nach dem 16. März 2014 zusammensetzt und ob sich neue Köpfe dieses Gremiums als OB-Kandidaten profilieren können. Helmut Radlmeier (46) hat ja in einem Interview in der Tageszeitung erneut zugesichert,. dass er für volle fünf Jahre, also bis 2018, das Landtagsmandat wahrnehmen wolle, falls er am 15. September in den Bayerischen Landtag gewählt werde. Er hat im Stimmkreis Landshut als Gegenkandidaten immerhin den Landesvorsitzenden der Freien Wähler, Hubert Aiwanger (42), dann die Bezirksvorsitzende der Grünen, Rosi Steinberger (52), auch eine erfahrene Wahlkämpferin und bei der SPD die Kreisvorsitzende Ruth Müller (45). Die FDP geht mit MdL Freiherr von Gumppenberg (71) ins Rennen.