Landshut. Die mit 28:12 Stimmen beschlossene Theater-Interimslösung durch die Anmie- tung oder auch den Ankauf eines Theaterzeltes nach dem Muster von Heidelberg ist seit Montag wieder in Frage gestellt. Für diese Lösung bräuchte man ca. 4.000 Quadratmeter auf dem Messegelände (Foto), doch im September wird dort die Niederbayernschau aufgebaut. Just dann, wenn das Theaterzelt samt 71 Containern bereits aufgestellt sein soll.
Der Stadtrat hat zudem am Freitag (15.03.) einen Antrag der Freien Wähler abgelehnt, dennoch eine Ausnahmegenehmigung für eine Verlängerung der Spielberechtigung im jetzigen Haupttheater bei der Gemeinde-Unfallversicherung zu beantragen. Also muß ein neuer Beschluß m Stadtratsplenum gefaßt werden.
Die Verlängerung der Spielberechtigung im alten Theater hat vor kurzem Oberbürgermeister Hans Rampf für seine Person und auch für Baudirektor Johannes Doll als nicht mehr verantwortbar rundweg abgelehnt. Jetzt also die Rolle rückwärts. Vor der Presse schloß Rampf am Montag (19.03.) im Stattheater nicht mehr aus, dass es doch schon sehr bald zu einer Einigung mit der Erbengemeinschaft über den "schwebend ungültigen Vetrag" aus 1991 kommen könnte. Die Voraussetzung, dass die ursprünglich vorgesehene zuschußfähige, wenn auch nicht blllige Interimslösung hinter dem Theater, direkt an der Wittstraße, auf Bernlochner-Grund (Foto), realisiert werden kann.
Das ist aus der Sicht derTheatermacher um Intendant Stefan Tilch und Geschäftsführer Rudi Senff (Landestheater Niederbayern) die Wunsch- und Ideallösung. Intendant Tilch fühlt sich zudem durch die Anmahnung von mehr Phantasie und Kreativität für Interimslösungen in bestehenden städtischen Hallen, so geäußert von Stadträtin Elke März-Granda im Freitag-Plenum, brüskiert, ja beinahe beleidigt. In der Tat gab es bei der Sanierung des Passauer Theaters kein Interimszelt, sondern Aufführungen in anderen bestehenden Räumlichkeiten.
Auch die von Fraktionschef Erwin Schneck (Freie Wähler) schon mehrmals öffentlich genannten arg geringen Besucherzahlen beim Landshuter Theater mißfallen Intendant Tilch. Fakt ist jedoch: Im Statistikbuch der Stadt ist auf Seite 102 für 2011 eine Besucherzahl von 39.933 bei 201 Aufführungen nachzulesen. Das sind im Schnitt ca. 200 Besucher pro Aufführung. Die Bekanntgabe der Auführungen für November und Dezember 2012 in einer der letzten Kultursenatsitzungen hat aufgezeigt, dass im Dezember vor allem durch Aufführungen für Schulen (teils zweimal täglich) die Besucherzahlen erhöht und damit geschönt wurden. Für November 2012 hat Geschäftsführer Senff, trotz Anforderung durch einen interfraktionellen Antrag, grundlos keinerlei Zahlen vorgelegt. Im alten Theater ist offiziell Platz für 365 Besucher. Doch nur ganz selten ist das Theater, abgesehen von Schüler-Vorstellungen, ausverkauft. Es ist auch nicht bekannt, wie hoch der Anteil der Nicht-Landshutur Besucher ist. /hs