Es gibt viele Gemeinden, die weitaus kleiner sind als die reiche Landshuter Vorstadt-Gemeinde Ergolding und sie sind dennoch Städte. Auch die beiden Landkreis-Städte Rottenburg (7.550 E.) und Vilsbiburg (11.400 E.) sind kleiner als Ergolding mit 11.700 Enwohnern, mittlerweile die größte der 35 Landkreis-Kommunen vor Vilsbiburg, Essenbach und Altdorf. Wahrscheinlich könnte Bayerns Inenminister Herrmann schon jetzt einen Antrag zur Stadt-Erhebung nicht mehr ablehnen, denn die Gemeinde ist bereits komplett städtisch ausgestattet.
Infrastrukturmäßig bietet Ergolding alles., was eine Stadt haben sollte: Rahaus, Stadthalle (Bürgerhaus), Frei- und Hallenbad (Ergomar), alle Schularten bis hinauf zur Realschule und ab 12. September auch zum Gymnasium, incusive Sonderpädagogisches Förderzentrum.
Das Sportangebot ist städtisch, ebenso die sonstigen Freizeitangebote. Ergolding wächst und wächst. Seit der Gebietsreform 1972 hat sich die Eiwohnerzahl mehr als verdoppelt und Ergolding ist auch wirtschaftlich enorm stark, nicht nur durch viele Gewrbebetriebe und das boomende BMW-Werk, sondern auch durch zahlreiche Einkauftempel.
So kommt es, dass Ergolding zum Jahresanfang 2013 nicht nur keinen Pfennig Schulden, sondern sogar 32,3 Millionen Euro auf der hohen Kannte hatte. Allein die Gewerbesteuer brachte 2012 satte 13,5 Milllionen Euro in die Gemeindekasse. Freilich zahlt Ergolding auch 10,3 Millionen Euro als Kreisumlage. Aus Landshuter Sicht ist jedoch auch anzumerken, dass die Landkreis-Gemeinden, also auch Ergolding, nichts für den Besuch der Landshuter Kultur- und Sporteinrichtungen beisteuern. Allein für jeden Theaterbesucher zahlt die hoch verschudlete Stadt Landshut 48,50 Euro drauf, egal ob er aus Landshut selbst oder aus einer (reichen) Landkreis-Gemeinde kommt.
Ergoldings 1. Bürgermeister Josef Heckner( 64, Freie Wähler) kann zum 1. Mai 2014 eine rundum kerngesunde, attraktive Marktgemeinde an seinen Nachfolger oder seine Nachfolgerin übergeben. Der Wahlkampf um den Chefsessel im Ergodlinger Rathaus dürfte besonders spannend werden. Bei der CSU hat MdL Gertraud Goderbauer bereits ihren Hut in den Ring geworfen. Die 57-jährige, gebürtig in Piflas, Großbäuerin (u.a. Schweinemast) hoch oben in Stehberg, sieht den Chefposten im Ergoldinger Rathaus als "ganz besondere Herausforderung". Das Heckner-Erbe will jedoch auch der 44-jährige 3. Bürgermeister Andreas Strauß aus den Reihen der Freien Wähler antreten, ein erfahrener Verwaltungsprofi (stellv. Krankenhausdirektor im Bezirkskrankenhus), zudem Hockerbergsänger und Hobby-Gittarist. Das verspricht auch einen heiter-musischen Wahlkampf. /hs